Biologische Kriegsführung ist heimtückisch. In der Luft ausgebrachte Bakterien oder Viren sind nahezu unsichtbar und geruchlos; wer sie einatmet, würde den Angriff erst bemerken, wenn Tage danach die ersten Krankheitssymptome auftreten. Dann wäre es meist zu spät, das Opfer zu retten oder andere vor Ansteckung zu schützen. Deshalb entwickeln Biologen und Ingenieure Frühwarnsysteme. Mit bestimmten Chips können mit Hilfe von DNA-Fragmenten oder Antikörpern pathogene Keime aufgespürt werden. Mit Riechapparaten können die von Krankheitserregern abgegebenen Stoffe oder Substanzen, die biologischen Kampfstoffen beigemischt wurden, erfasst werden. Eine elektronische Spürnase ist mit unterschiedlichen Riechfingern ausgestattet, die bei der Wahrnehmung eines bestimmten Geruchsstoffs anschwellen. Dadurch werden einzelne Schaltkreise unterbrochen. Der Sensor löst damit nicht nur Alarm aus, sondern gibt über das Muster der angeschwollenen Riechfinger auch Auskunft über die Art des detektierten Geruchsstoffs. Manche Detektoren sind mit Lidar-Systemen oder Partikelzählern gekoppelt und sammeln Proben nur dann, wenn sie eine Wolke aus Partikeln der richtigen Größe registrieren. In einem anderen Ansatz geben Ärzte über Handcomputer aktuelle Symptome von ambulanten Patienten in eine Datenbank ein und ein Programm sucht nach ungewöhnlichen Krankheitsmustern - etwa der Häufung von grippeähnlichen Erkrankungen außerhalb der Grippesaison. In einem neuartigen Ansatz werden ruhende Dauerformen von Bakterien, nämlich Sporen, genutzt, um die Anwesenheit von Biowaffen anzuzeigen. Biodetektoren können neben ihrer Frühwarnfunktion auch andere Aufgaben übernehmen, etwa verseuchte Lebensmittel erkennen oder die Diagnose von Infektionskrankheiten erleichtern. Detektoren auf der Basis lebender Zellen lassen sich auch dazu nutzen, die Reaktion von Krebszellen gegenüber diversen Wirkstoffen zu testen. Das könnte die Entwicklung von Krebsmedikamenten beschleunigen.


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    Title :

    Hightech gegen Bioterror.Biologische Waffen


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2002


    Size :

    7 Seiten, 6 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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