Der KVG (Kasseler Verkehrs-Gesellschaft) ist ein positives Image innerhalb der Einwohnerschaft von Kassel und ein gutes Kundenverhältnis ein wichtiges Anliegen. Störende charakteristische Quietschgeräusche der Straßenbahn gaben Anlaß, nach Möglichkeiten zur effektiven Lärmminderung zu suchen. Am Entstehungsort des Kurvenquietschens, den Reibungsflächen zwischen Schiene und Rad, ist das Anwenden herkömmlicher Schmiermittel äußerst kritisch. Sie würden Verkehrssicherheit und Betriebssicherheit unzulässig beeinträchtigen und eine Belastung des Bodens und des Grundwassers darstellen. Die KVG nutzte das Förderprogramm des Bundes zum Einsatz biogener Schmierstoffe, um ein eigens für die Lösung dieses Lärmproblems und Umweltproblems entwickeltes Produkt zu testen. Es wird ein biologisch abbaubares Schmiermittel verwendet, daß durch Bohrungen im Schienenkopf von unten auf die Schienenlauffläche aufgebracht wird. Im Probebetrieb zeigte sich je nach Einsatzort eine zeitabhängige oder zugfrequenzabhängige Steuerung als praktikabel. Der Transport des Schmiermittels erfolgt durch Energie aus einer Photovoltaik-Anlage. Damit im Falle von Regen das niederfallende Wasser biogenes Fett ersetzen kann, arbeitet ein Regensensor direkt neben den Solarzellen. Die KVG plant, solche Anlagen an 40 Stellen einzubauen. Ziel ist es, daß die im Vergleich zu mineralischen teureren Bio-Schmierstoffe, angesichts eines geschärften öffentlichen Umweltbewußtseins, eine bessere Marktdurchdringung erreichen und so durch höheren Absatz günstigere Preise bewirkt werden.
Silence in den Kurven. Kasseler Tram fährt leise auf biologisch abbaubarem Schmierstoff
Silence in curves. Biodegradable grease for cable car track
Der Eisenbahningenieur ; 53 , 11 ; 51-53
2002
3 Seiten, 4 Bilder
Article (Journal)
German
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