Polyamide werden bereits für zahlreiche Anwendungen im Motorraum eingesetzt, denn sie sind dynamisch hoch belastbar, wärmeformbeständig und dimensionsstabil. Außerdem bringen sie die für die hohen Dauereinsatztemperaturen notwendige Thermoalterungsbeständigkeit mit und sind resistent gegen Chemikalien. Der Trend zu kompakteren Motoren mit höherer Leistung und Temperaturbelastung bringt nunmehr neue Herausforderungen bei der Werkstoffentwicklung, der Optimierung von Verarbeitungstechnologien sowie der werkstoffgerechten Konstruktion. Beispiel einer gelungenen Werkstoffentwicklung, die das Verarbeitungsspektrum von Polyamiden erweitert, sind neue extrusions- und saugblasverformbare Polyamide der PA6- und PA66-Typen, die eine kostengünstige Fertigung nahtfreier Hohlkörper mit gleichmäßiger Wanddicke und glatter Oberfläche ermöglichen. Für Ansaugrohre, die aus spritzgegossenen Halbschalen durch Vibrations- oder Heizelementschweißen hergestellt werden, hat die Entwicklung der schmelzsteifen Polyamide einen deutlichen Fortschritt gebracht. Mit der ersten Getriebeölwanne aus Kunststoff, konnte allein durch cleveres Konstruieren eine klassische Metallanwendung ersetzt werden. Als Fügemethode wird neuerdings auch das Laserschweißen bei Polyamid-Bauteilen für den Motorraum angewandt. Polyamide werden auch mehr und mehr bei Medienleitungen für den Öl- und Kühlmittelkreislauf eingesetzt. Intensiv wird auch an der Entwicklung der Wasserinjektionstechnik gearbeitet.
Polyamide im Motorraum - ihre Zukunft hat erst begonnen
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 104 , 10 ; 920-926
2002
7 Seiten, 9 Bilder, 2 Tabellen
Article (Journal)
German
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