Am Flughafen Wien dokumentiert ein elektronisches System mit Lärmüberwachungsterminals, zentralem Rechner und Spezialsoftware Lärmereignisse und identifiziert ihre Verursacher. Zwei mobile und dreizehn fixe Messstationen kontrollieren die An- und Abflugverfahren und ordnen Lärmereignisse ihren Verursachern zu. Der Lärmpegelanalysator misst in Echtzeit alle relevanten Breitbandparameter und Terzspektren und führt sie über eine parallele Schnittstelle dem PC zu. Ein Dynamikbereich von 110 dB garantiert, dass ohne Messbereichsumschaltung Lärmereignisse zwischen 30 und 140 dB gemessen werden können. In der Datenbank werden stündliche Berichte, benutzerdefinierte Kurzberichte, Lärmereignisse, Kalibrierberichte, 1/2-Sekunden-Leq (Leq: energleäquivalenter Mittelungspegel) und SPL-Werte (SPL: Maximalpegel der letzten Sekunde), 1/2-Sekunden-Terzspektren und Wetterdaten wie Temperatur, Luftdruck, Windrichtung und Windstärke abgelegt. Das Messterminal gibt die Daten über eine ISDN-Wahlverhindung zu einem Zentralcomputer weiter. Über eine Anbindung an das Radarsystem im synchronen oder asynchronen Betrieb werden die Radarspurdaten in die zentrale Datenbank übernommen. Zur Visualisierung und Datenanalyse stellt die Software eine Reihe von leistungsfähigen Werkzeugen bereit. Ein Geographisches Informationssystem (GIS) kombiniert Informationsschichten zur besseren Anschaulichkeit. Flugspuren, Straßen, Gebäude und Lärmereignisse können so räumlich übereinander projiziert werden und ermöglichen damit eine Gesamtansicht der aktuellen Situation.
Wer fliegt zu laut?
Umweltmagazin ; 32 , 4/5 ; 96-98
2002
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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