Im Zuge der Vereinheitlichung der europäischen Sicherheits- und Kommunikationssysteme der Bahnen soll die überholte analoge Technik durch digitale Funkdienste ersetzt werden. Aus den Versuchen in Deutschland hat sich der GSM-Standard mit spezifischen Erweiterungen GSM-Rail herauskristallisiert. GSM-R ist inzwischen integrierter Bestandteil des normalen GSM-Standards geworden. GSM-R-Netze arbeiten im 900-MHz-Bereich mit 19 Kanälen und 4 MHz Bandbreite. Bei Geschwindigkeiten von 500 km/Stunde sollen Datenraten von 170 kBit/s möglich sein. GSM-R ist auch die Basis für das europäische Zugsteuerungssystem ETCS. Erprobungsprojekte laufen derzeit bei den Bahnen in Deutschland, Schweden, Holland, England, Spanien, Indien und der Schweiz auf 40000 Schienenkilometern. Bis zum Jahre 2005 soll jede europäische Bahn GSM-R eingeführt haben. In der Übergangsphase vom Analogfunk-System zum reinen digitalen GSM-R-Netz ist ein Dual-Mode-Betrieb vorgesehen. Die Deutsche Bahn AG will ihre 36000 Bahn-Kilometer mit Hilfe von Arcor und Nortel Networks auf GSM-R umstellen. Bis Ende 2001 sollen 50 % des neuen Netzes ausgebaut sein, bis Ende 2003 ist die Fertigstellung geplant. Die Aufrüstung von 1100 Loks läuft bereits und wird sich bis 2004 fortsetzen. Auf der Strecke werden sieben Mobile Switching Center (MSC), sechzig Base Station Controller (BSC) und 2800 Basisstationen installiert. Eine Schleifenkonfiguration mit Redundanz soll eine Verfügbarkeit des Netzes von 99,9 % sicherstellen. Durch diese Investition soll die Schwachstelle Mensch beseitigt und die Bahnsicherheit wesentlich gesteigert werden.
Digitale Funkdienste bei der Bahn
Funkschau ; 16 ; 56-59
2001
4 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
TELEDAC, ein Autotelefonsystem fuer nichtoeffentliche Funkdienste
Tema Archive | 1975
|Das digitale Kommunikationssystem DIKOS 210 im ISDN-Bahn
IuD Bahn | 1994
|Online Contents | 1994
IuD Bahn | 1996
|