Heute sind nahezu 100 % der Neufahrzeuge mit einem Airbag auf der Fahrerseite erhältlich und auch auf dem Beifahrerplatz liegen die Ausrüstungsquoten sehr hoch. Seit Beginn der 90er Jahre ist das Unfallgeschehen in Deutschland von einem stetigen Rückgang der Getötetenzahlen und einer annähernd konstanten Zahl polizeilich erfasster Unfälle trotz einer Zunahme der zugelassenen Fahrzeuge und gestiegener Fahrleistungen geprägt. Das Airbag-Datenmaterial des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. wurde in einer Gemeinschaftsaktion mit dem ADAC aufgebaut. Bis Ende der 90er Jahre wurde gut dokumentiertes, aussagekräftiges Material von insgesamt 335 Fällen erstellt. Dieses Material wurde zu Beginn des Jahres 2000 um weitere 600 Fälle aufgestockt, aus diesem Material liegen noch keine Erkenntnisse vor. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Fahrer-Airbag sind sehr positiv. Bei gleicher Fahrzeugbeschädigung werden die Fahrer bei Airbag-Auslösung wesentlich seltener schwer verletzt oder getötet. Ähnlich positive Auswirkungen zeigten sich für den Beifahrer-Airbag bisher nicht. Im statistischen Durchschnitt konnte keine wesentlichere Schutzwirkung nachgewiesen werden. Die Gründe hierfür sind derzeit noch nicht hinreichend erforscht. Lediglich in Einzelfällen von sehr hoher Unfallschwere ist der zusätzliche Schutzeffekt des Airbags für den angegurteten Beifahrer zweifelsfrei vorhanden und lebensrettend. Der Unfallforschung des GDV stehen bisher nur wenige Einzelfälle mit ausgelöstem Seiten-Airbag zur Verfügung.
Verletzung von airbaggeschützten Insassen und Unfallcharakteristika
Injuries of airbag protected passengers and crash characteristica
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 39 , 5 ; 141-146
2001
6 Seiten, 15 Bilder
Article (Journal)
German
Insassen-Rückhaltesystem sowie Fahrzeugsitzeinheit mit einem Insassen-Rückhaltesystem
European Patent Office | 2022
|Tema Archive | 1995