Im Auftrag der BMW Group wurde von dem Unternehmen CAD-FEM ein Softwaremodul entwickelt, mit dem der Lacktrocknungsprozeß vorab am Bildschirm simuliert werden kann. Das löst die aufwendige Trial-and-error-Methode ab und erlaubt auch eine schnelle Umstellung bei Produkionsänderungen. Im Artikel wird die Trocknungssimulation am Beispiel kathodischer Tauchlackierung vorgestellt. Dem Trockner-Modul liegt das Standard-FEM-Programm ANSYS zu Grunde. Für den virtuellen Trockner wird das FEM-Modell der Karosserie aus anderen Anwendungen übernommen, und zusätzlich werden Türen, Front- und Kofferraumklappe in die teilgeöffnete Position gebracht. Der Anwender gibt die Daten des realen Trockners ein, und das Programm berechnet mit diesem Parametersatz die Auswirkungen der Anlagen- und Prozeßparameter auf die Karosserie als transiente Temperaturfeldanalyse. Die Auswertung erlaubt die gezielte Untersuchung auf unzureichend aufgeheizte oder überhitzte Bereiche. Die Ergebnisse aus der Simulation zeigen gute Übereinstimmung mit Meßwerten. Das Modul unterliegt einer laufenden Weiterentwicklung, neue Berechnungsroutinen betreffen die Bereiche Strahlung und Konvektion und berücksichtigen auch verbesserten Benutzerkomfort. Voraussetzung bei der Einführung der Trocknersimulation war, daß sie vom Anwender an der Trockenanlage selbst und ohne jeglichen FEM-Hintergrund anwendbar sei.
Virtuelle Lacktrocknung bei BMW
JOT Journal für Oberflächentechnik ; 40 , 9 ; 52-54
2000
2 Seiten, 1 Bild
Article (Journal)
German
Virtuelle Lacktrocknung bei BMW
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