Neben der Globalisierung, d.h. weltweiter Marktpräsenz und weltweiter Wettbewerbsfähigkeit, der Individualisierung, d.h. der Erfüllung des Kundenwunsches nach gesteigerter Mobilität und der Anbietung von Nischenprodukten wird die Entwicklung neuer Kraftfahrzeug- und Motorenkonzepte geprägt von wachsendem Umweltbewusstsein und gesteigerten Leistungs- und Komfortansprüchen. Ein weiterer wesentlicher Trend ist das wachsende Kundenbedürfnis nach gesteigerter Sicherheit. Das Potenzial der passiven Sicherheit bezüglich des Insassenschutzes ist nahezu ausgeschöpft. Weiteres Potenzial zur Steigerung der Sicherheit bietet der Einsatz neuer aktiver Systeme, wobei insbesondere durch die verstärkte Anwendung der Elektronik noch vielfältige Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden können. Die Regelungssysteme helfen dem Fahrer Fahrsituationen zu meistern, bei denen in den meisten Fällen bereits eine Korrektur bzw. eine Aktion des Fahrers eingeleitet wurde. Was geschieht jedoch, wenn der Fahrer keine Reaktion zeigt, obwohl z.B. ein Hindernis im Weg steht oder eine Korrekturaufgabe (z.B. Lenkkorrektur) unbedingt erfolgen müsste um einen Unfall zu vermeiden? Um hier eingreifen zu können, müsste eine wesentliche Voraussetzung geschaffen werden. Das Fahrzeug muss - ähnlich dem Menschen - die Umgebung wahrnehmen können. Ein erster Ansatz, diese Fähigkeit zur Wahrnehmung in das Fahrzeug zu integrieren, findet sich heute in Verbindung mit den Abstandsregeltempomaten (ACC). Mit Einsatz der sogenannten By Wire Systeme kann der Auslösestrategie der Wahrnehmungssysteme nachgekommen werden. Die Elektro-Hydraulische-Bremse (EHB) ist die By-Wire-Bremse der ersten Generation und wird die Anforderungen erfüllen und darüber hinaus bei allen bisher bekannten Bremsfunktionen wesentliche Vorteile aufweisen. EHB wird sich zunächst in den Top Fahrzeugen als Bremssystem mit Zukunftspotenzial etablieren. Ziel muss es sein, nicht nur die Unfallschwere zu reduzieren, sondern wenn immer es die Rahmenbedingungen erlauben, dem Hindernis auszuweichen. Um dies realisieren zu können, ist nicht nur eine deutlich höhere Prozesssicherheit des automatischen Sehens nötig - nicht auszudenken was passieren würde, wenn das Ausweichmanöver direkt in den entgegenkommenden Verkehr weisen würde sondern auch eine innovative Lenkaktuatorik. Derzeit wird intensiv an der Entwicklung des sogenannten Steer-By-Wire-Systems gearbeitet. Wahrnehmung zusammen mit Bremsenaktuatorik und Lenkeingriff werden ein wesentlicher Faktor zur Steigerung der Sicherheit im Fahrzeug und ein erster Schritt zur Collision Avoidance sein.
Total Cassis Control - Fahrwerkoptimierung durch Einsatz moderner Elektronik
2000
2 Seiten
Conference paper
German
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