In Bremerhaven wird zur Zeit die Fischereihafen-Doppelschleuse umgebaut. Die Umbaumaßnahmen umfassen die Erweiterung der großen Kammer von 100 m x 30 m auf 181 m x 35 m, verbunden mit einer Drempelvertiefung von NN -8,3 m auf NN -10,5 m. Außerdem wird der gesamte alte und neue Schleusenkomplex einschließlich des Hafenpumpwerkes mit einer modernen Steuerungs- und Überwachungsanlage in einem neuen zentralen Steuerstand ausgerüstet. Die ARGE Strabag Hoch- und Ingenieurbau AG (federführend)/PH. Holzmann AG/Gustav W. Rogge erhielt den Generalauftrag für die Erstellung einer kompletten betriebs- und funktionsfähigen Schleusenanlage. Entsprechend werden die Stahlwasserbau-, Maschinenbau- und Elektroanlagen von der ARGE im Subunternehmerverhältnis durch die Firmen Dillinger Stahl- und Maschinenbau, Saarlouis und Rolf Janssen, Aurich erbracht. Für die Realisierung ist folgender Leistungsumfang erforderlich: (1) 3 Verschlußkörper als Schiebetore bestehend aus befahrbaren Torkörpern mit Schwimmkästen, Ballastzellen, Maschinenraum und je 4 Durchlaufschützanlagen. (2) 6 Unterwagen. (3) 2 befahrbare Hubdecken. (4) 2 Waagebalken Klappbrücken. (5) 6 hydraulische Antriebsanlagen. (6) Erneuerung der Antriebe für die Schützanlagen des Freilaufes und der Umläufe der kleinen Kammer sowie Grundsanierung des Hafenpumpwerks. (7) Elektrischen Versorgungs-, Steuerungs- und Überwachungsanlagen für den gesamten Schleusenkomplex inkl. Signal- und Absperrorgane für Straßen- und Schiffsverkehr und (8) diverses Zubehör wie: Torkammerverschluß für die Trockenlegung der Torkammer, Inspektionstunnel für Arbeiten am Drempel sowie Schienen für den Unterwagen und Gleitbahnen für den Kufenbetrieb. Im einzelnen werden zunächst die Stahlwasserbauanlagen und die Maschinenanlagen beschrieben. Das Konzept für den Korrosionsschutz, mit einer geforderten Standzeit von 15 Jahren, besteht aus einer Kombination von Opferanoden aus Aluminium und einem brackwassertauglichen Anstrichaufbau. Die elektrische Steuerung wurde von 220 V auf 24 V umgerüstet und in SPS-Technik mit computergesteuerter Visualisierungs- und Bedieneinrichtung ausgeführt. Die neue 20-kV-Einspeisung erfolgt über einen Düker aus 4 PE-Rohren mit 160 mm Durchmesser und 155 m Länge. Die Trafostation wurde auf 2 x 2,5 MVA verstärkt.
Fischereihafenschleuse Bremerhaven
HANSA. International Maritime Journal ; 136 , 10 ; 85-88
1999
4 Seiten, 6 Bilder, 2 Tabellen
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