Im Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Kassel wird daran geforscht, wie die Methoden und Datengrundlagen für die Bewertung der menschlichen Zuverlässigkeit verbessert werden können. Im Beitrag wird der Diskussionsstand zur Bewertung der menschlichen Zuverlässigkeit dargestellt, wobei insbesondere auf die Bedeutung des korrekten Betrachtungsumfangs eines Sicherheitsnachweises, der menschliche Handlungen und Wechselwirkungen zwischen Mensch und Technik abbilden muss, eingegangen wird und verschiedene Verfahren zur Bewertung menschlicher Zuverlässigkeit vorgestellt und erläutert werden. Unterschieden wird zwischen aufgabenbezogenen Verfahren (die Methoden THERP, SLIM und HEART, wobei das Verfahren THERP, das an einem konkreten Beispiel im Eisenbahnbetrieb erläutert wird, die beste Analysetiefe aufweist) sowie situationsbezogenen Verfahren (wie z. B. ATHEANA, CAHR oder CREAM), die eine bessere Analyse der kognitiven Aspekte menschlicher Zuverlässigkeit erlauben als die aufgabenbezogenen Verfahren, da diese das Interpretations- und Entscheidungsverhalten des Menschen vernachlässigen, was zur Verschlechterung der Sicherheitsleistung eines Gesamtsystems führt. Abschließend wird auf die Datenqualität bzw. die Datengrundlagen für die Bewertung eingegangen, die für einen validen Sicherheitsnachweis essenziell sind.
Zuverlässigkeitsbetrachtungen im Eisenbahnbetrieb
Faktor Mensch
Deine Bahn ; 39 , 11 ; 22-27
2011-01-01
6 pages
Article (Journal)
German
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