Bei der Hamburger Hafenbahn wurde ein weltweit einzigartiger Pilotversuch durchgeführt: in eine der 880 Weichen wurde eine geothermische Weichenheizung der Firma Pintsch Aben geotherm eingebaut, die ohne externe Energiezufuhr auskommt und völlig autark funktioniert, ohne dabei CO2-Emissionen zu erzeugen. Sie wird durch Erdwärme betrieben, die aus einem rund 50 m in die Tiefe reichenden Wärmerohr durch Kondensation an die Weiche abgegeben wird. Aufgrund der Energieeinsparung amortisieren sich die höheren Investitionskosten schon in wenigen Jahren. Im Beitrag wird zunächst das Wirkprinzip des Wärmerohrs beschrieben, das den Aufbau der geothermischen Weichenheizung bestimmt sowie die Aufgabe der Tiefensonde. Es werden die Versuche erläutert, die der Entwicklung der geothermischen Weichenheizung voraus gingen: die thermische Voruntersuchung, die Stellkraftmessung, der Stopfversuch, der Einfluss der Schwingungen auf die Sonde, das thermodynamische Modell und die Simulationsrechnung sowie die Versuchsanlage Dinslaken. Abschließend wird die Pilotanlage bei der Hamburger Hafenbahn vorgestellt. Dabei wird auf die Auslegung der Anlage sowie auf Bau und Inbetriebnahme (Konstruktion, Bohrung und Einbau Sonde, Rohrführung, Einbau der Wärmeübertrager) eingegangen.
Geothermische Weichenheizung - Verfügbarkeit ohne Energiezufuhr
Geothermic point heating - availability without external energy
Signal+Draht ; 103 , 9 ; 22-26
2011-01-01
5 pages
Article (Journal)
German
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