Frankreich weist 63% der gesamten Hochgeschwindigkeitsstrecken in Europa auf; die Linie des TGV Méditerranée wurde in einem Zeitraum von 12 Jahren fertiggestellt und ist nun seit einem Jahr in Betrieb. Rückblickend auf die einjährige Betriebsdauer lässt sich erkennen, dass die in hohem Maße unbefriedigenden Ergebnisse der ersten sechs Wochen zurückgeführt werden können auf das Anlaufen des komplexen Systems einer neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke für 300 km/h, zusammen mit der Inbetriebnahme des größten europäischen elektronischen Stellwerks in Marseille, der Auslieferung von Triebzügen vom Werk mit neuer Organisation der Instandhaltung und der Ausrüstung einer neuartigen Generation von Heißläuferortungsgeräten. Als Schwachstelle zeigte sich auch, dass die vor 30 Jahren entworfene Fahrleitung den Belastungen des Verkehrs von 280 Zügen pro Tag in Spitzenzeiten mit 300 km/h nicht mehr gewachsen ist. Die Richtigkeit der Wahl der Lage der Bahnhöfe in Frankreich am Rand der Zentren hat sich nach den Marktbeobachtungen bestätigt. Bei der endgültigen Wahl der Höchstgeschwindigkeit von 300 oder 350 km/h zögert die SNCF noch, da ihr der Fahrzeitgewinn nicht als ausreichend erscheint gegenüber dem Energiemehrverbrauch und den sonstigen Kosten. Der Beitrag berichtet außerdem über weitere Planungen der SNCF im Bereich des Hochgeschwindigkeitsverkehrs.
Un an de TGV Méditerranée: Quels enseignements?
Ein Jahr TGV Méditerranée: Welche Lehren können gezogen werden?
Transport ; 48 , 420 ; 234-240
2003-01-01
7 pages
Article (Journal)
French
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