Druckgußteile aus Magnesium werden in der Autoindustrie vor allem beim Stoff- und beim Verbundleichtbau eingesetzt. Bei reinem Stoffleichtbau, der heute vorwiegend im Bereich Motor und Getriebe zu finden ist, wird ein Aluminium- durch ein Magnesium-Druckgußteil substituiert. Ein Beispiel ist das Audi-5-Gang-Schaltgetriebe, das in AZ91HP um 4,5 kg oder 26 % leichter als ein entsprechendes Al-Teil wird. Der Unterschied zur reinen Dichtedifferenz zwischen Al und Mg von ca. 33 % ist im wesentlichen auf zusätzliche Rippen zurückzuführen, um Akustik- und Festigkeitsanforderungen zu erfüllen. Beim Verbundleichtbau wird nach der optimalen Hybridbauweise gesucht, die im Verbund zu hoher Steifigkeit und Tragfähigkeit bei minimalem Gewicht führt. Verbundbau mit Magnesiumkomponenten ist meist im Karosserie- und Ausstattungsbereich zu finden. Ein Beispiel hierfür ist eine für den Audi V8 vorentwickelte Magnesiumtür, bei der das Aluminiumprofil für den Seitenaufprallschutz bereits in die Druckgußform eingelegt und eingegossen wurde. Zur Ausweitung des Magnesiumeinsatzes sind auf vielen Gebieten noch Daten über die Eigenschaften und das Verhalten der Stoffe zu schaffen. Grundvoraussetzung für die Dimensionierung einer Magnesiumkomponente ist die Kenntnis der Werkstoffkennwerte in Abhängigkeit von Serienfertigungsverfahren - hier i.d.R. der Druckguß. Im wesentlichen werden heute zwei Magnesiumlegierungen in Fahrzeugen eingesetzt. Bei hohen Festigkeitsanforderungen die Legierung AZ91HP; bei höheren Betriebstemperaturen in bezug auf Kriechen die Legierung AS21HP. Bei chrashrelevanten Komponenten der Karosseriestruktur kommen die duktilen Legierungen AM50HP bzw. AM60HP zum Einsatz. Bei der Entwicklung werden für die Erstellung der Prototypen zunehmend Rapid-Prototyping-Verfahren eingesetzt. Im Beitrag werden weiter die Fügetechnik, die Korrosions- und Festigkeitserprobung und der Prozeßablauf in der Gießerei angesprochen. Die zunehmende Bedeutung der Leichtbaustoffe wird am Beispiel des neuen Audi A6 deutlich. Hier beträgt der Magnesiumanteil beim Referenzmodell mit einem 1,8l-5V-Motor 14,6 kg oder 1,2 %.


    Zugriff

    Zugriff über TIB

    Verfügbarkeit in meiner Bibliothek prüfen

    Bestellung bei Subito €


    Exportieren, teilen und zitieren



    Titel :

    Entwicklungsstrategien mit alternativen Werkstoffen - Leichtbau im Fahrzeugbau am Beispiel Magnesium


    Weitere Titelangaben:

    Development strategies with alternative materials - Magnesium in light weight vehicle design at Audi


    Beteiligte:
    Haldenwanger, H.G. (Autor:in) / Rösch, R. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Gießerei-Praxis ; 2 ; 62-66


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 5 Bilder, 13 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




    Leichtbau: Leichtbau und Werkstoffinnovationen im Fahrzeugbau

    Friedrich, Horst E. | Online Contents | 2002


    Leichtbau im Fahrzeugbau - Pkw -

    Haldenwanger, H.-G. / Deutscher Verband fur Materialforschung u.-Prufung E.V | British Library Conference Proceedings | 2000


    Leichtbau im Fahrzeugbau - Pkw -

    HALDENWANGER, H.-G. | TIBKAT | 2000


    Leichtbau mit alternativen Werkstoffen und Verfahren. Teil III: Systemgerechte Verbindungstechnik

    Haldenwanger, H.G. / Bauer, H. / Dyckhoff, J. et al. | Tema Archiv | 1999


    Leichtbau und Werkstoffinnovationen im Fahrzeugbau

    Friedrich,H.E. / Volkswagen,Wolfsburg,DE | Kraftfahrwesen | 2002