Die Shearographie ist Ende der 70er Jahre vorgestellt worden und erfuhr vor allem durch die Applikation von CCD-Kameras eine deutliche Weiterentwicklung. Schrittmacher bei der Einführung war die Flugzeugindustrie. Bei der Shearographie werden Oberflächenverformungen interferometrisch gemessen. Ein Hologramm oder Specklebild entsteht als Interferenzlinienmuster infolge der Überlagerung von 2 Bildern, die bei verschiedener Belastung und damit unterschiedlicher Verformung aufgenommen wurden. Da beide Punkte auf dem Prüfobjekt (Referenzpunkt und Objektpunkt) dicht beieinanderliegen, ist das Gesamtsystem relativ unempfindlich gegenüber Schwingungen und anderen Störungen. Es werden bei der Shearographie Gradienten der Verformung in Scherrichtung abgebildet. Bei Beleuchtung mit Laserdioden lassen sich Beleuchtungarrays realisieren. Bei der Shearographie ist vor die Kamera ein optisches Element zur Erzeugung des Doppelbildes zu setzen. Im allgemeinen handelt es sich um ein modifiziertes Michelson-Interferometer. Für die Interferenzstreifenbearbeitung zur Interpretation der Meßergebnisse dient das Phasenschiebeverfahren. Durch endliche Orts- und Amplitudenauflösung sowie Vibrationen und Luftturbulenzen sind die Ergebnisse oft verrauscht. Optimal für das Ergebnis ist eine gleichmäßig gut diffus reflektierende Oberfläche. Als Anwendungsfelder werden Sandwichstrukturen, Faser-Verbundwerkstoffe, geklebte Metallstrukturen und korrodierte Werkstoffe genannt. (Tietz, H.-D.)
Shearographie. Ein bildgebendes Inspektionsverfahren für Leichtbaustrukturen
Shearography. An imaging test method for light construction structures
1995
8 Seiten, 1 Bild, 9 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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