Es wird dargelegt, daß mit modernen Einspritzsystemen die Abgasnormen der EU Stufe III und IV für Dieselmotoren eingehalten werden können. Neben den magnetventilgesteuerten Verteilereinspritzpumpen mit elektronischer Steuerung haben sich bisher zwei Konzepte durchgesetzt, die beide noch bestimmte Entwicklungspotentiale bieten. Dazu gehört das Common-Rail-System und das Pumpe-Düse-System, das im Pkw-Bau bis dato nur bei VW eingesetzt wird. Der Hauptvorteil des Pumpe-Düse-Systems sind die hohen Drücke von bis zu 2050 bar. Die Einspritzpumpe und die Einspritzdüse bilden hier eine Einheit. Für jeden Zylinder ist eine Pumpe-Düse-Einheit vorgesehen, die im Zylinderkopf montiert ist und über einen Schwinghebel von einem zusätzlichen Nocken auf der Nockenwelle betätigt wird. Im Kraftstoff-Niederdruckkreis wird der Dieselkraftstoff von einer mechanischen, von der Nockenwelle angetriebenen Tandempumpe über das Kraftstoffilter direkt in ein gemeinsames, im Zylinderkopf integriertes Verteilerrohr gefördert. Ein Kraftstoffkühler senkt die Temperatur des aus dem Rücklauf austretenden Kraftstoffs. Ein weiteres Modul dieses Systems ist das Steuergerät mit den entsprechenden Sensoren und Stellgliedern. Es hat die Aufgabe, aus den von den Sensoren ermittelten physikalischen Größen Einspritzmenge, -dauer, -zeitpunkt sowie -verlauf zu berechnen und das gesamte System zu überwachen. Ohne geeignetes Testgerät, mit dem der Fehlerspeicher des Systems ausgelesen und eine Stellglieddiagnose durchgeführt werden kann, ist bei einem Fahrzeug mit Pumpe-Düse-System keine Gesamtdiagnose möglich. Im Beanstandungsfall ist immer das Auslesen des Fehlerspeichers der erste Schritt. Dies kann mit marktüblichen Diagnosetestern geschehen. Als weiterer Prüfschritt können verschiedene Stellglieder angesteuert und Istwerte ausgelesen werden. Schließlich folgt die Prüfung des Kraftstoffsystems. Das Einspritzsignal erfolgt im Hochspannungsbereich und kann nicht mit werkstattüblichen Meßgeräten aufgezeichnet werden. Das Pumpe-Düse-System ist einer von vielen Beweisen dafür, daß sich das Berufsbild des Kfz-Mechanikers zunehmend verändert. Der notwendige Wissensumfang wird durch die Datensysteme, Diagnosemodule und moderne Servicegeräte ergänzt.
Hochdruck mit Pumpe-Düse. Aktuelle Dieseltechnik
High-pressure delivered by pump injection nozzle. Present diesel equipment technology
Krafthand ; 72 , 13/14 ; 14-19
1999
5 Seiten, 9 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Einspritzdüse , Kraftstoffeinspritzung , Einspritzpumpe für Dieselmotor , technische Entwicklung , Stand der Technik , Trend (Entwicklung) , Personenkraftwagen , Dieselmotor , Drehzahlbereich , Sensor , Stellglied , Stellgröße , Istwert , Niederdruck , Hochdruck (Mechanik) , Magnetventil , Reparatur , Diagnoseverfahren , Zustandsüberwachung , Nockenwelle , Abgasemission , Euronorm
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