Verbrennungsmotoren kranken daran, dass sie nicht mehr Leistung entwicklen können, als sie Luft anzusaugen vermögen. Daher hat sich beim Dieselmotor auf breiter Front der Abgasturbolader (ATL) durchgesetzt. Da die Förderleistung des ATL vom Abgasgegendruck abhängt, sind höhere Mitteldrücke erst bei steigender Drehzahl zu erwarten; die Motoren haben das gefürchtete 'Turboloch', das mit einem ATL mit verstellbarer Turbinengeometrie (VTG) reduziert werden kann. Um das Turboloch völlig zu füllen, bedarf es eines motorunabhängigen Laders, der bei Leistungsanforderung durch den Fahrer innerhalb von Millisekunden zusätzlich Luft in den Motor bläst. Im Straßenfahrzeug ist nur das Bordnetz in der Lage, dafür sofort Energie zur Verfügung zu stellen. Der elektrisch angetriebene ATL (E-ATL) eröffnet über die Anhebung des Mitteldrucks auf mehr als 20 bar schon bei niedrigen Drehzahlen und über das Auffüllen des Turbolochs hinaus weitere interessante Aussichten: - Der E-ATL verdichtet die Ansaugluft schon vor der ersten Kurbelwellenumdrehung und erwärmt sie bis auf 200 Grad C, so dass die Glühkerze auch bei extremem Kaltstart entfallen kann. Außerdem spricht der Katalysator früher an. Bei schneller Fahrt - z.B. auf der Autobahn - kann der Elektromotor des E-ATG als Generator laufen. Wie amerikanische Zeitschriften melden, soll BMW als erstes Unternehmen den E-ATL in die Großserie einführen. Als Start wird das Jahr 2001 genannt.
Abgasturbolader mit elektrischem Antrieb
Electrically driven turbosupercharger
Motortechnische Zeitschrift ; 60 , 7/8 ; 506-507
1999
2 Seiten, 4 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Abgasturbolader mit elektrischem Antrieb
Kraftfahrwesen | 1999
|Aufladung - Abgasturbolader mit elektrischem Antrieb
Online Contents | 1999
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