Im März 1997 trat die 23.Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (23.BImSchV) in Kraft, die alle Kommunen verpflichtet, in Straßen oder Gebieten, in denen besonders hohe verkehrsbedingte Immissionen zu erwarten sind, Maßnahmen zur Verminderung einzuleiten, wenn eine Überschreitung bestimmter Konzentrationswerte für Ruß, Benzol oder Stickstoffoxid festgestellt wird. Wie die 23.BImSchG im Einzelfall Umsetzung findet, wird hier am Beispiel der Stadt Nürnberg erläutert. Der Großraum Nürnberg gilt als verkehrlich hochbelastete Region mit weiter wachsendem Verkehrsaufkommen. Trotzdem sind Stickstoffdioxid- und Benzolbelastungen, bedingt durch Katalysatoreinsatz und steuerliche Vorgaben, als rückgängig zu verzeichnen. Die Abhandlung beschränkt sich deshalb auf den Schadstoff Dieselruß und dessen Hauptquelle, den Güterverkehr. Als Datengrundlage dienen Meßwerte des Chemischen Untersuchungsamtes Nürnberg sowie Immissionsprognosen des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz. In nahezu 40km Straßenlänge, fast nur Hauptverkehrsstraßen im Innenstadtbereich, liegt eine Überschreitung der Prüfwerte (23.BImSchV) vor. Nach einer quantitativen Risikoabschätzung des Gesundheitsamtes Nürnberg ist Handlungsbedarf geboten. Mögliche Maßnahmen übergeordneter Politikebenen und der Kommune sowie auftretende Grenzen werden genannt. Schwerpunkt des kommunalen Handelns sind zwei neue Logistikkonzepte im Güterverkehr Nürnberg, das 'Güterverkehrszentrum' und das 'City-Logistik'.
Die 23. BImSchV - ein Papiertiger? Fallstudie zur Umsetzung der 'Dieselrußverordnung' in Nürnberg
Immissionsschutz ; 4 , 2 ; 51-57
1999
7 Seiten, 4 Bilder, 1 Tabelle, 10 Quellen
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