Das betrachtete Achsgetriebe der Stuttgarter Straßenbahnwagen ist ein einstufiges, achsversetztes Kegelradgetriebe mit positiv versetzter Kegelritzelwelle. Die Verzahnung ist auf Klingelnberg - Maschinen zyklopalloid - verzahnt und nach dem Einsatzhärten im HPG-Verfahren nachgeschnitten. Der Ölwechsel erfolgt jährlich. Dies entspricht einer Laufleistung von 80000 bis 100000 km. Nach jeweils 500000 Laufkilometern wird das gesamte Drehgestell planmäßig instandgesetzt. Mit der Leichtbauweise des Getriebeghäuses aus Aluminium sollten Energiekosten eingespart werden. Um die Montagefreundlichkeit zu gewährleisten wurde das Gehäuse zweigeteilt. Im eingebauten Zustand ist es nahezu nicht möglich die untere Gehäusehälfte zu demontieren. Aus Sicht der Betreiber sollte zugunsten eines biegesteiferen Gehäuses auf die Zweiteilung verzichtet werden. Diese Problematik, zusammen mit dem Gehäusewerkstoff Aluminium hat sicher nicht zur Lebensdauererhöhung der Getriebe beigetragen. Die relativ häufigen Zahnbrüche lassen sich sicher nicht auf eine Schwachstelle reduzieren, sondern müssen als Zusammenwirken aller ausgeführten Punkte angesehen werden. Nach diesen Betriebserfahrungen würden die Betrieber einer Neubeschaffung von Getrieben dieser Bauart, mit Aluminiumgehäusen sehr kritisch gegenüber stehen. Die Getriebeaufarbeitung in den SSB eigenen Werkstätten hat sich bewährt. Es kann zielgerichtet instandgesetzt werden. Die eigene Instandhaltung verschafft einen schnellen Zugriff auf die defekten Getriebe, d.h. die rasche Verfügbarkeit bleibt bei geringer Reserve gut. Die Wirtschaftlichkeit gegenüber Fremdvergabe ist nachgewiesen. Gleichzeitig wurde das Wissen über die eingesetzten Getriebe zwangsläufig erweitert.
Achsgetriebe im Stuttgarter Stadtbahnwagen Typ DT8 - Erfahrungsbericht über Instandhaltung und Schmierung
1999
9 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
British Library Conference Proceedings | 1999
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