Die Beurteilung der Prozeßfähigkeit von Lacksystemen im Labormaßstab war bis jetzt nicht ausreichend. Kosten- und zeitintensive Betriebsversuche waren die Folge. Bei der Erprobung verschiedener Prüfverfahren stellte sich das sogenannte 'Fingerprintscanner-Verfahren' als das am besten geeignete heraus. Seine Grundidee beruht auf der Applikation eines Lackmaterials in Abhängigkeit von der Schichtdicke. Auf einer speziellen Prüftafel wird der zu prüfende Lack mit einem Schichtdickengradienten keilförmig aufgetragen. Ein eigens entwickelter Lackierautomat mit Programmsteuerung garantiert die notwendige Konstanz der Lackkeile mit gleichbleibender reproduzierbarer Qualität. Gleichzeitig können alle Lackierparameter individuell eingestellt werden. Ein großer Vorteil des Fingerprintscanner-Verfahrens ist die hohe Reproduzierbarkeit von Meßergebnissen von gleichen Prüftafeln. Dadurch können Ergebnisse, die an anderen Orten zum Beispiel beim Lacklieferanten erzeugt wurden, mit schon vorhandenen verglichen und interpretiert werden. Dies hat einschneidende Auswirkungen auf den gesamten Qualifizierungsprozeß der Lacksysteme im Labormaßstab, sowie auf die Zusammenarbeit zwischen Styling, Entwicklung und Anwender. Es ergeben sich erhebliche Einsparpotentiale, wenn kritische neue Farben bereits in der Stylingphase erkannt und bei Bedarf modifiziert werden können. So konnte der gesamte Prozeß der Freigabe von Lacksystemen deutlich verändert und die Prozeßeignungsvorhersage wesentlich verbessert werden.
Reengineering des Lackfreigabeprozesses. Alle Dicken auf einem Blech
Reengineering of the process of lacquer release. All Ticknesses on one sheet steel
Industrie Lackierbetrieb ; 67 , 4 ; 208-214
1999
6 Seiten, 7 Bilder, 1 Tabelle, 1 Quelle
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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