Für die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main müssen 30 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 47 km (Länge der Neubaustrecke 219 km) erbaut werden. Seit September 1998 wird auf der ganzen Länge gebaut, die Kosten liegen bei 7,75 Mrd DM (plus 1,04 Mrd DM für die Anbindung des Flughafens Köln-Bonn). Die Baulose für 175 km des Mittelabschnitts wurden europaweit ausgeschrieben und im Verhandlungsverfahren vergeben. Den Bietern wurden Planfeststellungsanträge, Baugrundbeschreibungen und für Tunnels die Beschreibung der Ausbruchsklassen in Anlehnung an DIN 18132 zur Verfügung gestellt. Die funktionale Leistungsbeschreibung gibt nur die Anforderungen vor, die Lösung der Bauaufgabe bleibt dem Bieter überlassen. Der Auftraggeber übernimmt die Gewähr für die Richtigkeit der geotechnischen Daten, der Auftragnehmer die richtige Behandlung des Baugrundes. Die Vergütung für den Tunnelbau ist entsprechend dem tatsächlich vorgefundenen Baugrund variabel. Die Trasse verläuft (parallel zur Autobahn A3) im Nord- und Südteil in quartären Deckschichten, im Mittelabschnitt durch devonischen Schiefer (Rheinisches Schiefergebirge) mit erheblichen Störungen. Das Grundwasser steht in der Nähe der Geländeoberfläche an. Alle Tunnel erhalten einen lichten Querschnitt von 92 m2 und einen Ausbruchsquerschnitt von 150 m2. Mit einer Ausnahme wurden alle Tunnel in Spritzbetonbauweise ausgeführt. Der längste Tunnel (4,5 km) ist der Schulwaldtunnel in der Nähe von Niedernhausen. Der dortige Phyllit erfordert die Minimierung aller Verformungen des Gesteins beim Vortrieb und sofortigen Ausbau. Ausbruch und Sicherung werden in kleinen Teilquerschnitten aus einem vorauseilenden Firststollen vorgenommen. Der Tunnel Limburg mit 2395 m Länge unterquert zwei Industriegebiete, darunter in nur 12 m Tiefe das Hochregallager und zwei Anlagen der Firma Tetrapak. Der Firma wurde von der DB AG die Funktionstüchtigkeit ihrer Anlagen während der gesamten Bauzeit garantiert. Gebaut wurde mit zwei Ulmenstollen vor der Kalotte. Der zweiteilige Dernbacher Tunnel (1505, 880 m) wurde im längeren Teil mit Kalotte, im kürzeren Teil mit dem Ulmenstollenverfahren gebaut, wobei die A3 mit geringer Überdeckung unterquert wird.


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    Titel :

    Tunnelbauwerke für die Neubaustrecke Köln - Rhein/Main. Ausschreibung, Vergabe und Bautechnik


    Weitere Titelangaben:

    Tunnel structures for the new Cologne - Rhine/Main line. Tendering, contract letting, construction


    Beteiligte:
    Belter, B. (Autor:in) / Sternath, R. (Autor:in) / Dauth, S. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    1999


    Format / Umfang :

    9 Seiten, 9 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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