Moderne Flugzeugtriebwerke reduzieren die Lärmentwicklung und die Wirtschaftlichkeit durch eine Technik, bei der das Kerntriebwerk eine Art Lüfter antreibt, der eine große Luftmasse um das Kerntriebwerk herum geringer beschleunigt, so daß ein langsamer Mantelstrahl einen schnellen Kernstrahl einhüllt. So wird der Strahllärm deutlich verringert. Bei Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird derzeit an einer Weiterentwicklung namens CRISP (Counter Rotating Integrated Shrouded Propfan) gearbeitet, bei der zwei gegenläufige Gebläse den Mantelstrom zugunsten noch größerer Wirtschaftlichkeit optimieren. Dabei entstehen allerdings wieder größere Lärmemissionen, ein Effekt, der mit Hilfe umfangreicher experimenteller Untersuchungen minimiert werden soll. Hierzu erfolgen akustische Messungen in einem Kompressor-Prüfstand mit Ansaug- und Ausblaskanal.Ergänzt durch Rechenverfahren für den Fernfeldschall lassen sich so schon früh neue Triebwerkskonfigurationen überprüfen. Die gegenläufig arbeitenden Rotoren sind unabhängig voneinander, so daß die entstehenden Referenzmuster sich langsam um die Achse bewegen. Das Modell eignet sich auch für Untersuchungen zur aktiven Lärmminderung bei stationären Turbomaschinen. Hierbei wird das primär erzeugte Schallfeld durch ein gegephasiges Schallfeld kompensiert. Bis zu vier Gegenschallquellen können angebracht werden, so daß sich auch höhere akustische Schallausbreitungsformen auslöschen lassen. Die Abteilung Turulenzforschung des DLR stellt hier auch Informationen über die Ausbreitungscharakteristik bei verschiedenen Frequenzen bereit. Meß- und Analyseverfahren mit wandbündigen Sensoren wurden dazu entwickelt. Niedrige Schallpegel erreicht man derzeit vor allem durch zwei Maßnahmen: zum einen wird der axiale Abstand zwischen Fanrotor und Fanstator möglichst groß gewählt, zum anderen sorgen möglichst viele Statorschaufeln dafür, daß sich der erzeugte Drehton nicht nach außen fortpflanzt. Dies geht aber auf Kosten der Aerodynamik und des Gewichts. Wenn die aktive Geräuschminderung erfolgreich genutzt werden kann, lassen sich diese Einschränkungen vermeiden.
Mikrofone im Triebwerk
DLR-Nachrichten ; 92 ; 12-13
1999
2 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Mikromechanische Silizium Mikrofone
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