Waren noch vor kurzem die Verbesserung des Korrosionsschutzes und die Chemikalienbeständigkeit Schwerpunkte der Lackentwicklung, so gewinnen derzeit die optischen Eigenschaften der Autolackierung zunehmend an Bedeutung, wobei dem Parameter 'Farbe' eine besondere Bedeutung zukommt. Es zeigt sich ein Trend hin zu kräftigeren leuchtenden Farben mit immer neuen Effekten. Die optische Anpassung von in Wagenfarben hochglänzenden Anbauteilen (Zulieferteilen) mit den Karosseriefarben ist eine anspruchsvolle Aufgabe für alle am Gesamtprozeß beteiligten Partner um sog. 'Farbschachteln' zu vermeiden. Farbabstimmung und Kommunikation finden dabei derzeit über die visuelle Farbmusterung statt. Es wird ein für alle Beteiligten gültiges Farbtoleranzfenster in Relation zur Urmustertafel vereinbart und z.B. in einem Protokoll dokumentiert. Im Beitrag wird der Weg zu der meßtechnischen Farbwerterfassung mittels Farbmetrik beschrieben, auf deren Grundlagen die moderne Farbmeßtechnik aufbaut. In der Praxis werden heute Dreibereichs- und Spektralverfahren angewendet. Das Dreibereichsverfahren oder auch Tristimulus- Verfahren versucht durch geeignete Filter die spektrale Empfindlichkeit der drei Zapfen der menschlichen Netzhaut zu simulieren. Aus drei Messungen resultieren drei Maßzahlen, die den Reizwerten der Rezeptoren entsprechen. Die Erkennung von metameren Farben, d.h. bedingt gleichen Farben ist mit diesem Verfahren nicht möglich. Daher hat sich bei der Beurteilung von Pkw-Lackierungen das Meßverfahren mit dem Spektralphotometer durchgesetzt, das prinzipiell zwei Arbeitsgänge umfaßt: der eigentliche Meßvorgang zur Ermittlung der spektralen Reflexionskurve und die rechnerische Auswertung zur Bestimmung der eigentlichen Farbmaßzahl. Im Beitrag wird auf das portable 5-Winkel-Spektralphotometer vom Typ MA 68 näher eingegangen. Das Meßprinzip wird erklärt. Besonders wird auf die Problematik bei der Farbmessung von Metalliclacken und mit Mica-Effektpigmenten formulierten Basislacken eingegangen. Es ist unbedingt erforderlich, daß bei den Firmen eine sorgfältige Geräteabstimmung und ein regelmäßiger Abgleich der Geräte untereinander erfolgt. Als Referenz empfiehlt es sich, die Werte einer Urmustertafel als Standard festzulegen.


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    Titel :

    Mehrwinkel-Farbmeßtechnik im PKW-Bereich


    Beteiligte:
    Schwarz, J. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    24 Seiten, 17 Bilder, 8 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz/Kapitel (Buch)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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