Studien zeigen, daß ein Straßenverkehrsteilnehmer im Jahr rund 400 Stunden im Fahrzeug sitzt und davon 65 Stunden in Verkehrsstaus und vor Ampeln wartet. Die Verkehrstelematik (Synonym zu Verkehrsleittechnik) soll helfen, den Verkehr flüssiger zu gestalten. Sie soll ihn räumlich und zeitlich bestmöglich auf den nicht mehr beliebig vermehrbaren Straßenraum verteilen, so daß Staus und unnützer Kraftstoffverbrauch soweit wie irgend möglich vermieden werden. Eine stärkere Nutzung der Schiene wird realistischerweise nur sehr langsam und nur in sehr begrenztem Rahmen funktionieren. Ebenso können Flugzeug und Wasserstraße nur begrenzte Anteile des Verkehrsaufkommens bedienen. Die vielen Elemente zur Verkehrssteuerung und zur Information des Verkehrsteilnehmers sind nur schwer zu überschauen. Noch schwieriger ist es, alle Vorschläge für neue oder erweiterte Systeme einzuordnen, ob sie voneinander unabhängig eingeführt werden können. Daher wird von der Bosch-Gruppe eine Gliederung des Gesamtgebiets des Verkehrstelematik in vier Elemente vorgeschlagen: 1. Automatische Verkehrsdatenerfassung und Interpretation, Erzeugung von Steuerbefehlen für Verkehrszeichen und von Verkehrsnachrichten vor Ort oder in Verkehrsleitzentralen. 2. Kollektive (Einweg-)Information der Verkehrsteilnehmer durch optische Zeichen und durch Übermittlung von Verkehrsnachrichten per Rundfunk. 3. Nutzung des Mobilfunks mit der Möglichkeit eines Diensteangebots mit Informationsaustausch (Zweiweg-Kommunikation). 4. Kurzreichweitige Zweiweg-Kommunikation über Baken mit Möglichkeiten für Zu- und Durchfahrtskontrolle ('Enforcement'). Diese genannten Möglichkeiten werden im Beitrag ausführlich dargestellt. Die Umsetzung und Einführung dieser Ideen in die Praxis ist nur im Zusammenwirken vieler Stellen zu bewerkstelligen. Der Aufbau der Infrastruktur, der Verkehrserfassung, der Verkehrs-Leitempfehlungen und der Rundfunkübertragung usw. erfordert Genehmigungen und Gestattungen. Die Verkehrstelematik und die damit verbundenen Hilfestellungen für den Fahrer könnten in Schritten zu den sogenannten 'Fahrer-Assistenz-Systemen' erweitert werden, die zum Beispiel Funktionen wie Hinweise im Fahrzeug auf aktuelle Verkehrsschilder und Gefahrstellen bis hin zur automatischen Abstandshaltung beinhalten könnten.


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