Wagenfarbige KFZ-Kunststoffanbauteile werden überwiegend off-line, d.h. beim Zulieferanten oder in der Kunststofflackieranlage des Automobilwerkes lackiert. Es bieten sich aber auch verschiedene Wege an, diese Teile in den Karosserielackierprozeß einzuschleusen und teilweise oder komplett mitzubeschichten. Dann spricht man von on-line bzw. in-line Lackierung. Bei der in-line Lackierung werden Kunststoffanbauteile vor oder nach der Füller-Applikation in die Erstlackierstraße eingeschleust. Hieraus ergeben sich zwei prinzipielle Anforderungen an das Kunststoffteil und zwar Lackierbarkeit mit elektrostatischen Auftragsverfahren (ESTA) und prozeßgerechtes Temperaturverhalten. Die Oberfläche des Kunststoffteiles muß elektrisch leitfähig sein und wird daher beim in-line Verfahren mit einer off-line lackierten Leitgrundierung versehen. Von on-line Lackierung spricht man nach aktueller Definition, wenn der Anbau vor der Vorbehandlung erfolgt und die Kunststoffteile den kompletten Prozeß der Erstlackierung durchlaufen. Die on-line Lackierung erfordert den Einsatz von Substraten, die Temperaturen von bis zu 200 Grad C standhalten können. Wärmeformbeständigkeit, Längenausdehnungskoeffizient und Schlagzähigkeit bei niedrigen Temperaturen erlauben nur wenigen Werkstoffen die Integration in die Karosserielackierung. Dies sind PPO/PA-Blends, SMC bzw. BMC, und glasfaserverstärktes PUR-RIM. Zur Zeit werden im Automobilbau hauptsächlich PPO/PA-Blends eingesetzt. Die Lackierbarkeit mit ESTA wird beim in-line Verfahren über das Beschichten des Kunststoffteils mit einem elektrisch leitfähigen Primer erreicht. Ein aktuelles Beispiel für ein leitgrundiertes Kunststoffanbauteil ist der Kotflügel des New Beetle. Ein völlig neues Beschichtungskonzept wurde für die Serienproduktion der Merceds-Benz A-Klasse entwickelt. Dessen Kernstücke sind das integrierte Lackierkonzept, welches den Wegfall der Füllerschicht ermöglicht, das Pulver-Slurry Verfahren für den Klarlack sowie der Verzicht auf die Hohlraumkonservierung. Die Kotflügel werden vorgrundiert angeliefert und dann in zwei Schichten Wasserbasislack sowie mit Pulver-Slury lackiert.


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    Titel :

    Integration von Kunststoff bei der Karosserielackierung


    Beteiligte:
    Wilke, G. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    10 Seiten, 13 Bilder


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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