Es sollte das Fahrverhalten des Volvo V70 bei einer Gewichtsverringerung um mindestens 50 % erreicht werden. Deshalb wurde ein IHU-intensiver (IHU = Innenhochdruckumformen) Aluminiumaufbau gewählt, der neben der Gewichtsverringerung weitere Vorzüge hat: Kostenminderung, geringe geometrische Streuung, weniger Einzelteile, kürzere Fügelängen. Für alle Bauteile wurde fließgepreßtes Rohr aus AA6060 verwendet, eine zähe Legierung mittlerer Festigkeit. Die IHU-Werkstücke wurden zunächst fließgepreßt, dann abgelängt, vorgebogen bzw. vorgeformt und schließlich IHU-geformt. Bei schwierigen Werkstücken mußte zwischengeglüht werden. Bei IHU-Formgebung wird das geschmierte Rohr in eine geteilte Form eingelegt, diese hydraulisch geschlossen, das Werkstück seitlich verschlossen und Wasserdruck angelegt. Das Rohr wird in die Innenkontur gepreßt. Gegen den Wasserdruck können Löcher und Durchbrüche gestanzt werden. Die Form hat Einsätze, so daß die Werkstückgestaltung in gewissem Maße korrigiert werden kann. Das Zurichten erfolgt in einer Fertigungsinsel mit einem Industrieroboter und einem Nd-YAG-Laser. Zum Befestigen anderer Komponenten werden Nietmuttern in Sechskantaussparungen eingesetzt. Es wurde durch Anwendung von Alu allein in der Frontpartie eine Gewichtseinsparung von 70 kg nachgewiesen. Bei IHU-Teilen aus Stahl ist die Gewichtseinsparung auf 10 % beschränkt.
Karosserieaufbau innenhochdruckumformen
Internal high-pressure forming of car body structures
Werkstatt und Betrieb ; 131 , 3 ; 208-213
1998
5 Seiten, 9 Bilder, 2 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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