Stand bisher bei der Werkstoffentwicklung das Erreichen neuer Leistungsniveaus, höherer Prozeßsicherheit, geringerer Kosten usw. im Vordergrund, so haben heute ergänzend auch ökologische Gesichtspunkte eine steigende Bedeutung. War die Nutzung von Naturfasern im Automobilbereich bisher für Anwendungen auf einem eher untergeordnetem Beanspruchungsniveau zu finden (Füll- und Dämmstoffe) so sollen aktuelle Entwicklungstrends künftig zu immer höherwertigen Anwendungsfeldern führen, die auf eine Substitution glasfaserverstärkter Werkstoffe zielen. So werden von Mercedes Benz in der E-Klasse Naturfaserbauteile für Türverkleidungsträger, Säulenverkleidungen, Dämmaterial, Teppicheinlagen und Polsterelemente verwendet. Die Perspektive, mit naturfaserverstärkten Kunststoffen nahe an das Leistungsniveau glasfaserverstärkter Werkstoffe heranzukommen, kann gänzlich neue Anwendungsfelder erschließen. In Verbindung mit geeigneten Verarbeitungstechnologien werden in naher Zukunft auch hochwertige Bauteile im Außenanwendungsbereich mit Naturfasern hergestellt werden können. Im Beitrag werden zu diesem Thema die Gründe für den Einsatz von Pflanzenfasern (technische Argumente, ökologische Gesichtspunkte) und die Werkstoffsysteme (Fasern, Matrizes) aufgezeigt, die Verarbeitungsverfahren skizziert und das Leistungsniveau, wie z.B. Festigkeiten und Langzeitbeständigkeit angesprochen.
Naturfasern in Automobilanwendungen
1997
7 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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