Automobilhersteller bieten dem Käufer von Fahrzeugen der Premiumklasse die Wahl unter 70 bis 200 Farbtönen. Damit verbunden ist eine Abnahme der Zahl der Karossen pro Farbton in den Lackierlinien. Die Farbversorgungssysteme müssen daher für häufigere und schnelle Farbwechsel mit minimalen Lackverlusten geeignet sein. Bei Sonder- und Individualfarbtönen resultieren schnelle Farbwechselvorgänge sowie eine Minimierung der Spülmittel- und Lackverluste aus dem Einsatz von Klein- und Kleinstumlaufanlagen in Verbindung mit einem reduzierten Ringleitungsquerschnitt. Die Anlagen sollen leicht spülbar, demontierbar und molchbar sein, keine Spalte aufweisen und keine Ablagerungen bilden. Dies wird durch spaltenfreie, innen glatte Rohrverbindungen, die Reduzierung der Toträume und den Einsatz von Armaturen nur an demontierbaren Komponenten erreicht. Ausführungsbeispiele aus dem System EcoTube Materialversorgung der Firma Dürr Systems werden angegeben. Zur Minimierung der Farbverluste dient die Molchtechnik (EcoMACC), mit der die Farbe aus dem Farbschlauch zurück in die Ringleitung gedrückt wird. Weitere Reduzierungen bei Farbverlusten und Farbwechselzeiten werden durch Verzicht auf ein Ringleitungssystem und Verkleinerung der Farbbehälter erzielt. Dieses Konzept liegt dem EcoCan Farbversorgungssystem zugrunde. Es basiert auf der Wechselbehältertechnik, erlaubt die Verwendung einer unbegrenzten Zahl von Farben und gewährleistet hohe Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. EcoCan gibt es in einer Minimalversion und in der Ausführung für Ecopaint Robot. Letztere ist in die mit Robotern ausgestattete Lackierkabine integriert.
Farbversorgung bei Vielfarbenanlagen
1997
9 Seiten, 9 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch