Die Freizeit hat sich in den letzten Jahrzehnten in unserer Gesellschaft durch die Verkürzung der Arbeitszeit und den steigenden Wohlstand zu einem eigenständigen und bedeutenden Lebensbereich entwickelt. Aber nicht nur die Freizeit hat eine expansive Entwicklung durchlaufen, auch der Verkehr hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. So ist zum Beispiel das Verkehrsaufkommen in der Schweiz heute rund fünfmal größer als noch 1950. Betrachtet man das Verkehrsverhalten der Schweizer Bevölkerung, zeigt sich folgendes Bild: Im Durchschnitt legt heute jede Person pro Tag 3,24 Wege und pro Weg im Mittel 10,2 km zurück, was insgesamt eine Tagesdistanz von über 33 km ergibt. Den größten Anteil haben die Freizeitaktivitäten mit 1,34 Wegen, einer durchschnittlichen Weglänge von 12,5 km und einer Tagesdistanz von 16,6 km. Der Freizeitverkehr macht damit heute in der Schweiz bereits 50 v.H. des gesamten Personenverkehrsaufkommens aus, während der Anteil der arbeits- und ausbildungsbedingten Pendlerwege nur noch bei 25 v.H. liegt. Der Freizeitverkehr weist zudem überdurchschnittliche Zuwachsraten auf: Innerhalb von 10 Jahren (1984 bis 1994) hat die mittlere Tagesdistanz der Freizeitwege um über 40 v.H. zugenommen. Überdurchschnittlich hoch ist auch der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege, werden doch rund zwei Drittel der Freizeitwege mit dem Auto zurückgelegt.
Freizeitverkehr und Umwelt: Das Beispiel Schweiz
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung ; 10 , 3 ; 307-312
1997
6 Seiten, 2 Bilder, 2 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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