Untersucht wird, wie Verkehrsverflechtungen zwischen Siedlungen gleichen oder verschiedenen Strukturtyps zur Verkehrsbelastung beitragen. Der Binnenverkehr (innergemeindliche Verkehr) stellt überall den größten Anteil, doch variiert dieser Anteil je nach Siedlungsstrukturtyp zwischen 57 und 91 %. Siedlungen werden laut Konzept der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung als Kernstädte, Oberzentren/Mittelzentren und sonstige Gemeinden typisiert, wobei vermerkt werden muß, ob diese Siedlungen sich ihrerseits in Regionen von höherer Bevölkerungsdichte und in der Nähe eines Oberzentrums (mindestens 300000 oder 100000 Einwohner) befinden. Die Berufspendlerverflechtungen finden überwiegend zwischen Kernstädten und hochverdichteten Kreisen statt. Als geeigneter Maßstab für Verkehrsverflechtungen unter 100 km erwiesen sich die Personenkilometer pro Woche (zweigeteilt in motorisierten Individualverkehr und andere Verkehrsarten), die zwischen Siedlungen zurückgelegt wurden. Die Wegeentfernung spielt eine geringere Rolle als früher angenommen. In der vorliegenden statistischen Auswertung der Fahrten mit dem Auto fand sich auf dem ersten Platz (mit Werten um 800 Personenkilometer pro Woche) die Fahrt zwischen Kernstadt und Gemeinden von mäßig verdichteten Regionen. Der Verkehr Zentrum-Kern zeichnete sich aber vor dem Verkehr zwischen kleiner Gemeinde und Kern durch einen viel größeren Beitrag des öffentlichen Verkehrs aus. Auf dem zweiten Platz fanden sich die Verkehrsströme zwischen Gemeinden und Zentren, wenn ein Fahrtziel (Wohnung oder Arbeitsplatz) sich in einer hochverdichteten und das andere in einer mäßig verdichteten Region befand. Auf dem dritten Platz folgte der Autoverkehr zwischen zwei Kernstädten oder zwischen dem Kern und Gemeinden, die hochverdichteten Regionen angehörten, bemerkenswerterweise aber auch der Verkehr zwischen zwei Oberzentren oder Mittelzentren in nicht verdichteten (ländlichen) Regionen. Der Verkehr zwischen zwei Kernstädten zeichnete sich noch durch den höheren Anteil an öffentlichem Verkehrs aus, der nur hier ein Drittel des Gesamtverkehrs ausmachte. Ausgewertet wurde am Beispiel der Städte Hamburg, Hannover, Braunschweig, Nürnberg, Stuttgart, Schweinfurt, Ingolstadt und Ulm und ihres Umlandes sowie der Region Rhein-Ruhr.


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    Titel :

    Verkehrsverflechtungen in Agglomerationen: Ein siedlungsstrukturell-differenzierter Modellansatz


    Weitere Titelangaben:

    Traffic interaction in agglomerations - A model approach which differentiates settlement structures


    Beteiligte:
    Motzkus, A. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 3 Bilder, 2 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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