Neue Bremssysteme für Lokomotiven und Triebzüge werden unter anderem mit Blick auf Reduzierung der LCC (Life-Cycle-Cost), Gewichtsminimierung, Reduzierung der Einbaumaße, der Interfacekomplexität und Inbetriebnahmezeiten entwickelt. Weiter sind elektronische Redundanz und modularer Aufbau von Pneumatik, Elektronik und Software zur optimalen und kostengünstigen Anpassung an die Fahrzeuggattung gefordert. Die neuen Hochgeschwindigkeitszüge ICE-3 der DB AG (Deutsche Bahn AG) haben eine verteilte Antriebsausrüstung und von Wagen zu Wagen sehr unterschiedliche Bremskonfigurationen. Diese Konzeption ist wirtschaftlich nur mit der Modultechnik lösbar. Die Verbindung der Module erfolgt über elektronische und pneumatische Bussysteme. Die Module können bereits vor dem Einbau kostengünstig geprüft, fehlerhafte schnell ausgetauscht werden. Die Systemverantwortung kann weitgehend auf den Lieferanten verlagert werden. Seit Anfang 1997 fährt zwischen München und Berlin ein ICE-Zug, für dessen Bremsscheiben eine aus der Raumfahrttechnik stammende keramikverstärkte Aluminiumlegierung verwendet wird. Längere Lebensdauer und ein um 12 t geringeres Zuggewicht, das die dynamischen Laufeigenschaften der ungefederten Radsätze verbessert und die Beanspruchung von Rad, Schiene und Gleiskörper reduziert, sind die besonderen Merkmale. Eine neues Bremsbelagkonzept (ISOBAR) erhöht die thermische Belastbarkeit um bis zu 50 %. Weitere Entwicklungen, wie Bremsscheiben aus Faserverbund-Werkstoffen und modular aufgebaute Kompaktscheibenbremsen, ergeben zusätzliche Leistungspotentiale.
Neue Bremssysteme für Lokomotiven und Triebzüge
New brake systems for DGAS's locomotives and railcars
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 46 , 5 ; 263-266
1997
4 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Schienenfahrzeug , Personenverkehr , Eisenbahn , Hochgeschwindigkeit , Bremse , Fahrzeugbremse , Modulbauweise , Leichtbauweise , Bremsscheibe , Aluminium , Keramik , Gewichtsminimierung , Systemoptimierung , Kostenersparnis , Scheibenbremse , Bremsbelag , Wirbelstrombremse , Faserverstärkung , LCC (Life Cycle Costs)
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