Stahlschmiedeteile sind unverzichtbare Konstruktionselemente bei hohen dynamischen Beanspruchungen. Aufgrund ihrer überlegenen Werkstoffeigenschaften, hohen Prozeßsicherheit, problemlosen Prüfbarkeit und der guten Recyclingfähigkeit werden sie im Motor, im Getriebe, im Antriebsstrang und im Fahrwerk von Kraftfahrzeugen verwendet. Bei frontgetriebenen Klein-Pkw werden Schwenklager und Radträger an Vorder- und Hinterachse verstärkt durch Sphärogußteile substituiert (schwerer, aber preisgünstiger). Bis zur Pkw-Kompaktklasse gehen derzeit noch Kosten vor Gewicht. Für hochbeanspruchte Komponenten wie Achsschenkel für heckgetriebene Pkw und Querlenker in Allradfahrzeugen ist nach wie vor Stahl gefragt. Auch stahlgeschmiedete Kurbelwellen, Pleuel und Nockenwellen erleben in modernen Hochleistungs-Dieselmotoren eine Renaissance und gewinnen durch geringes Gewicht und neue Herstelltechniken an Attraktivität. Besonders bei Neuentwicklungen ist die Reduzierung des Gewichts ein Konstruktionsziel höchster Priorität. Mit Stahl und den Möglichkeiten der Wärmebehandlung kann jedes spezifische Anforderungsprofil hinsichtlich statischer und dynamischer Festigkeit, Bearbeitbarkeit und Schweißeignung abgedeckt werden. Gute Chancen haben auch Verbundkonstruktionen von Schmiedeteilen oder Paarungen mit hydroumgeformten Rohrelementen. Dem Werkstoff Stahl und dem Schmiedeteil in hochbeanspruchten Komponenten werden gute Zukunftschancen eingeräumt. Voraussetzung für den Erfolg auf dem Kraftfahrzeugmarkt sind jedoch umfassende Kenntnisse von der Bauteilanwendung, dem Grad der Beanspruchung bis zur mechanischen Weiterbearbeitung und Montage.
Zukunftschancen für stahlgeschmiedete Bauteile in Kraftfahrzeugen
Schmiede-Journal ; Mar ; 18-19
1997
2 Seiten, 3 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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