Über die verkehrlichen Wirkungen von Straßennutzungsgebühren, insbesondere die Änderungen des Verkehrsverhaltens der Verkehrsteilnehmer, lagen bisher nur wenige, für die Verhältnisse in Ballungsräumen praktisch keine verwertbaren, praktischen Untersuchungen vor. Daher war es die Aufgabe des 'MobilPass'-Feldversuches, die Wirksamkeit elektronisch erhobener Straßennutzungsgebühren und insbesondere die Reaktion der Verkehrsteilnehmer auf ein System preislicher Anreize zu untersuchen. Ziel war es zudem, zu erfahren, ob es möglich ist, mit dem MobilPass-System die Verkehrssituation zu verbessern, ohne daß andere wichtige individuelle, wirtschaftliche oder ökologische Belange Schaden nehmen. Die technischen Komponenten des Systems bestanden aus den ortsfesten Abbuchungsstationen am Straßenrand, den mobilen Endgeräten in den Fahrzeugen und den aufladbaren Wertkarten (MobilPaß). Die Wertkarte konnte im Versuch auch zum Bezahlen eines kombinierten Park- und Fahrscheines eines P+R-Hauses eingesetzt werden. Der Versuch hat deutlich gemacht, daß ein 'Staugebühren-System' im Ballungsraum im Prinzip funktioniert und eine deutliche Reduzierung der Fahrleistungen im Individualverkehr ohne Mobilitätseinschränkung für die Bevölkerung möglich ist. Ein zentraler Punkt für die öffentliche Akzeptanz eines solchen Systems ist zum einen, daß die Vorteile nachvollziehbar sind und daß die Einführung von einem Umbau des heutigen Systems der Verkehrsabgaben begleitet wird, und zwar aufkommensneutral und sozialverträglich.
Der MobilPASS-Feldversuch in Stuttgart - Modell einer flexiblen Verkehrssteuerung
MobilPASS field trial in Stuttgart - modell of a flexible traffic control
1997
18 Seiten, 6 Bilder, 14 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Der MobilPASS-Feldversuch in Stuttgart - Modell einer flexiblen Verkehrssteuerung
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