Im Jahre 1992 bestellten die VBK (Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Karlsruhe) bei DUEWAG (Düsseldorfer Waggonbau AG) und ABB (ASEA Brown Boveri) 20 Mittelflur-Stadtbahnwagen, im Dezember 1993 die KVB (Kölner Verkehrsbetriebe), nach einer europaweiten Ausschreibung, 40 Mittelflur-Stadtbahnwagen mit einer Option auf weitere 80 Fahrzeuge bei Bombardier Eurorail und Kiepe Elektrik. Die KVB realisierten im November 1995 den ersten Teil der Option und bestellten 40 weitere Fahrzeuge. Der Preis dieser Fahrzeuge lag etwa 25 Prozent unter den damals gängigen. Dieser Beschluß der KVB führte zu einem Sturz der Marktpreise für europäische Straßen- und Stadtbahnen. Die ersten Fahrzeuge sind in Betrieb. Wegen der Zweirichtungsausführung des KVB-Fahrzeugs beträgt das Platzangebot für die Fahrgäste nur 78 Prozent des VBK-Fahrzeugs. Konstruktiv wurden am KVB-Wagenkasten gänzlich neue Wege beschritten, wie geklebte Aluminiumbleche auf rostfreiem Stahl. Die Herstellungsmethode ist sehr innovativ und muß kostensparend wirken. Dies hat auch wesentlich zur Senkung des Preises beigetragen. Die voll abgefederten Antriebe und die Triebdrehgestelle sind erprobte Elemente, das kurze Gelenkwägelchen mit dem Fahrgestell reagiert empfindlich auf Gleisunebenheiten und muß seine Eignung mit der Zeit noch beweisen. Die beiden Fahrzeuge sind insgesamt technisch sehr wohl vergleichbar. Die letzten 40 KVB-Fahrzeuge werden möglicherweise nur eine Fahrerkabine und damit 4 Sitzplätze mehr aufweisen. Die Preise sind bei scharfem Einkauf und kleinen Serien, trotz verschiedener Bauweise, relativ nah beieinander. Deutlich ist, daß nur große Serien zu einem niedrigen Preis führen können. Die Betreiber wären denn auch wohl beraten, gemeinsam das gleiche Fahrzeug auszuschreiben.
Vergleich der neuen Mittelflur-Stadtbahnwagen der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und der Kölner Verkehrsbetriebe
The new middle-floor LEVs of Verkehrsbetriebe Karlsruhe and Kölner Verkehrsbetriebe - a comparison
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 120 , 11/12 ; 448-460
1996
13 Seiten, 16 Bilder, 2 Tabellen, 8 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
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