Der Kraftstoffverbrauch eines Autos könnte bei einer Gewichtsreduktion um 10 % um 6,5 % gesenkt werden. Berücksichtigt man, daß 80 % des Energieverbrauchs und 90 % der Schadstoffemission während der Nutzung auftreten, besteht ein großer Anreiz zum Leichtbau. Beim Vergleich von im Karosseriebau üblichen Aluminium- und Stahllegierungen zeigt Aluminium im allgemeinen Festigkeiten, die nur halb so hoch sind wie bei Stahl. Vergleicht man aber die strukturcharakterischen Merkmale, erkennt man, daß bei Aluminium mit 50 % des Gewichts die gleichen Ergebnisse bezüglich Steifigkeit, Biegefestigkeit, Denting-Widerstand und Vibrationsfrequenz erreicht werden können. Wird Aluminium durch Punktschweißenkleben gefügt, können verglichen mit Stahlverbindungen deutlich bessere Dauerfestigkeiten bei T-Verbindungen und bei der gesamten Karosserie vergleichbare Steifigkeiten bei einer Gewichtsreduktion um 50 % und besserem Korossionsverhalten erreicht werden. Neben dem bekannten Aluminium-Spaceframe-Konstruktionsprinzip des A8 von Audi sind zum Beispiel die Blechschalenbauweise oder die Strangpressprinzipbauweise sowie ein Aluminium-Zylinderblock in Entwicklung. Ob Aluminium im Karosseriebau in Zukunft vermehrt eingesetzt wird, hängt vom Kraftstoff- und Aluminiumpreis, von der Entwicklung intelligenter und billiger technischer Lösungen sowie von Umweltvorschriften und dem Wiederverwertungswert ab.
Leichtbau und Aluminium im Automobilbau
Lightweight construction and aluminium in automotive construction
Galvanotechnik ; 87 , 12 ; 3982-3987
1996
6 Seiten, 12 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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