Die derzeit bekannteste Methode zur Herstellung langfaserverstärkter Teile ist das SRIM-Verfahren. Die Vielzahl der erforderlichen Arbeitsschritte von der Endlosmatte bis zum fertigen Preformling, der zusätzliche maschinelle Aufwand und die relativ teure Fasermatte ließen bislang nur die Fertigung hochwertiger und technisch aufwendiger Teile nach diesem Verfahren zu. Angeregt durch den Wunsch der Industrie, diese Formteile kostenkünstiger herstellen zu können und darüber hinaus die Vorteile langfaserverstärkter Kunststoffe auch für andere Produkte nutzen zu können, wurde bei der Firma Krauss-Maffei das LFI-Verfahren (Lang-Faser-Injektion) zur direkten Zudosierung geschnittener Langfasern am Mischkopf entwickelt. Das Ausgangsmaterial dieses Verfahrens ist nicht die Glasfaser-Endlosmatte, sondern der wesentlich kostengünstigere Glasfaserroving, wobei über ein entsprechendes Schneidwerk die Glasfaserlänge im Formteil festgelegt wird. Für die Zudosierung dieser Fasern direkt nach der Hochdruckvermischung wurde ein eigener Prozeßkopf entwickelt. Da bei diesem Verfahren die Glasfaser schon vor dem Eintrag in die Form vom Reaktionsgemisch benetzt wird und nicht erst in der Form durchtränkt werden muß, lassen sich auch sehr geringe Wandstärken ab 1,5 mm problemlos realisieren. Da beim LFI-Prozeß kein Bindermaterial notwendig ist, wird durch den Direktkontakt (PUR-Glas) die höchste Haftung der beiden Materialien erreicht. Da zudem die Glasfasern zusammen mit dem Reaktionsgemisch direkt in die Form eingetragen werden, gelangen sie auch nur dahin, wo sie wirklich gebraucht werden, so daß kaum Verschnitt entsteht. Am Beispiel der Seitenverkleidung eines Pkws wird das nachvollzogen.
Neue Möglichkeit zur Herstellung von Leichtbau-Formteilen
1996
17 Seiten, 16 Bilder, 2 Tabellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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