Mit lichtechten PUR-Systemen auf Basis aliphatischer Isocyanate als Formhaut können Bauteile durch Sprühen durchgängig aus einem Material hergestellt werden. Das Sprühen erfolgt dabei mit den von der Firma Recticel entwickelten Colofast-Systemen unter Einsatz von Sprührobotern. Bis auf das Entformen der Haut laufen alle beschriebenen Schritte vollautomatisch ab. Der Roboter nimmt die bereitstehende Trennmittelpistole automatisch auf und fährt ein auf die Form abgestimmtes Sprühprogramm ab. Danach wechselt der Roboter die Pistole und durchläuft erneut ein Programm, welches speziell für die eingesetzte Form geschrieben wurde. Dabei übernimmt die Sprühpistole das Vermischen der PUR-Komponenten und den Aufbau des Sprühkegels. Der Sprühkegel, der für den Prozeßablauf entscheidend ist, wird mit einer speziellen Düse erzeugt. Nach der Beendigung des Sprühens werden die wichtigen Teile der Pistole von außen in einer Bürstenstation gereinigt und von innen mit einer Reinigungsflüssigkeit durchspült. Mit einer speziellen Pistole wird ein Haftvermittler als Brücke zwischen der PUR-Haut und dem später einzubringenden PUR-Schaum aufgetragen. Nach dem Anbringen des Haftvermittlers wird die Form mit der Sprühhaut aus der Kabine gefahren. Alle manuellen Tätigkeiten sind so ausgelegt, daß sie innerhalb der Sprühzeit stattfinden können. Auf diese Weise befindet sich der Roboter, abgesehen von einigen Nebenzeiten, kontinuierlich im Einsatz. Die Polyurethan-Sprühhaut ist nicht nur eine Alternative zu Tiefziehfolien oder PVC-Formhaut. Sie ist vielmehr die logische Ergänzung der vielfältigen Möglichkeiten, die Polyurethan für die Herstellung von Verkleidungsteilen für die Innenausstattung zu bieten hat.
Armaturentafel-Häute, hergestellt im Sprühverfahren
1996
7 Seiten
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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