An Beispielen aus deutschen Städten wird gezeigt, warum verkehrspolitische Maßnahmen so häufig verzögert oder gar nicht durchgeführt werden, nachdem bereits in die Planung investiert wurde, und wie man derartige Fehlinvestitionen verhindern kann. Dies gilt insbesondere für Versuche, den Autoverkehr zu beschränken (Parkraumbewirtschaftung, Verkehrsberuhigung). Bei den Planungsbeteiligten unterscheidet man persönlich Betroffene, Interessengruppen und Vertreter öffentlicher Interessen. Während die Interessengruppen (z.B. Umweltschutz, Handel, ADAC) langfristige und übergeordnete, aber notwendigerweise ideologisch gefärbte Ziele mit Geschick und Einfluß verfolgen, bringen die persönlich Betroffenen mit Heftigkeit konkrete Einzelanliegen vor, die dem langfristigen Gesamtwohl häufig widersprechen. Die Vertreter öffentlicher Interessen beugen sich dann aus Angst vor den nächsten Wahlen dem Willen von Betroffenen oder Interessengruppen, sie ziehen bereits in die Wege geleitete Maßnahmen zurück oder werden durch neue politische Mehrheitsverhältnisse dazu gezwungen. Um solches zu vermeiden, sollten die Betroffenen und die Interessengruppen bereits in einem sehr frühen Planungsstadium informiert und gefragt werden und Vertreter an einen Runden Tisch entsenden. Die Information muß dabei stets in beide Richtungen fließen. Zu erwartende Widerstände der anderen Seite müssen im voraus durchdacht werden, um auf sie reagieren zu können. Bei unüberwindlichen Gegensätzen sollte eine schlichtende Person eingeschaltet werden, deren Tätigkeitsfeld sich im Grenzbereich zwischen Politik und Verwaltung befindet. Der Vorgang wird beschrieben am Beispiel eines Konfliktes über Straßenbeläge (Asphalt oder Pflaster) in Dresden.
Handlungsansätze zur Bewältigung eines planerischen Grundproblemes. Die Umsetzung von verkehrsplanerischen Projekten wird immer schwieriger und langwieriger
Possible courses of action to cope with a basic problem in traffic planning
Internationales Verkehrswesen ; 48 , 7+8 ; 16-20
1996
5 Seiten, 4 Bilder, 12 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Handlungsansätze zur Bewältigung eines planerischen Grundproblem
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