Der Spanier Juan de la Cierva, der der Erfinder der Flügelaufhängung am Rotor ist, erkannte, daß durch die asymmetrische Aerodynamik beim Vorwärtsflug ein Rollmoment erzeugt wird. Als Lösung entwickelte er unter anderem eine Anpassung des Anstellwinkels der Rotorblätter in Abhängigkeit von ihrer Stellung beim Rotieren. Allerdings konnte diese Veränderung nur starr eingestellt werden, so daß sie nur für eine Fluggeschwindigkeit optimal war. Einstellbare Winkeländerungen (abhängig von der Drehzahl des Rotors) wurden bereits 1911 in Rußland, 1923 von Pescara erarbeitet und 1925 von Baumhauer in den Niederlanden patentiert. Der Schlüssel zur drehzahlabhängigen Winkelanstellung der Rotorblätter ist die Verwendung der Taumelscheibe, die bereits viel früher (Fliehkraftregler an Dampfmaschinen) als Übertragungselement für Längsbewegungen zwischen einem rotierenden und einem feststehenden Maschinenteil bekannt war. Cierva arbeitete mit diesem Element, kam aber vor dem Ende seiner Arbeiten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Hafner und Kay in England und Kellet in den USA, mit seinem XR-3, griffen die Idee auf. Igor und Igor A. Sikorsky setzten die Konzeption nach anfänglichen Mißerfolgen, grundlegend durch. Weitere Verbesserungen wurden 1939 von E. Burke Wilford, Stanley Hiller und von Lockheed (Typ BO-105) vorgenommen. Heute wird die Taumelscheibe standardmäßig eingesetzt. Es gibt aber Versuche, die Verstellung des Anstellwinkels für jedes Rotorblatt ohne Mechanik unter Einsatz der Elektronik zu erreichen.
The history of cyclic pitch
Die Geschichte der Flügelanstellung am Hubschrauberrotor
Rotor and Wing ; 30 , 9 ; 48-49
1996
2 Seiten, 3 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
Applications of Cyclic Pitch Thrusters
British Library Conference Proceedings | 1994
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