Mit dem Inkrafttreten des Regionalisierungsgesetzes ging 1996 die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vom Bund auf die Länder über, die wiederum einen Teil der Verantwortung nach unten delegieren. An Beispielen werden verschiedene Regionalisierungsmodelle vorgestellt. Die Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH hat als Anteilseigner zwei Städte, zwei Landkreise und eine Gemeinde. Für den Bahnbetrieb ist die Hohenzollerische Landesbahn zuständig, eine Regionalverkehrs-GmbH stellt das Personal, die Deutsche Bahn die Bahnhöfe und Trassen, die Technischen Werke Friedrichshafen sorgen für Planung, Rechnungswesen und Marketing. Beim Modell Vogtland bedient die Regentalbahn-Betriebsgesellschaft zwei Strecken mit Leichttriebwagen des Typs 'RegioSprinter'. Die Planung liegt beim Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr Vogtland. Durch Taktfahrpläne, in die ein Busnetz einbezogen ist, versucht man die Rückgewinnung von Autofahrern für den Schienenverkehr. Bei der Dürener Kreisbahn übernahm eine GmbH zwei von Betriebseinstellung bedrohten Bahnstrecken. Zusätzliche neue Haltepunkte, Koordination mit Busfahrzeiten und kundenfreundliche Informationsanlagen führten zu Fahrgastzuwächsen über 100 Prozent. Bei der Wieslauftalbahn gründeten drei Gebietskörperschaften gemäß einem Konzept der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft mbH einen Zweckverband, der die Strecke für einen symbolischen Preis von der Bundesbahn übernahm.
Regionalisierte Nebenbahnen im Aufwind
The success story of regionalised branch lines
Internationales Verkehrswesen ; 48 , 5 ; 15-20
1996
6 Seiten, 4 Bilder, 2 Tabellen, 7 Quellen
(Special)
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Regionalisierte Nebenbahnen im Aufwind
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