In komplexen Automobilen werden zunehmend elektronische Steuergeräte eingesetzt (Antiblockiersystem, Motormanagement), die häufig miteinander vernetzt werden. Eine Beurteilung der Funktion des Gesamtsystems ist nur noch im Systemzusammenhang möglich. Änderungen an einer Komponente beeinflussen das Verhalten des Gesamtsystems. So benötigt man zum Test der Funktionalität eine in Echtzeit ablauffähige Beschreibung und eine dazu geeignete Hardwareplattform. Als Rapid Prototyp wird die Hardwareplattform bezeichnet, die benötigt wird, um die erstellten Codierungen für die Steuergeräte direkt im Automobil testen zu können. Die Rapid Prototyp-Plattform ist steckerkompatibel zum Steuergerät im Automobil, so daß sie im Fahrzeug durch einfaches Umstecken gegen das entsprechende Seriensteuergerät ausgetauscht werden kann. Das zu testende Funktionsmodell wird auf einer Chipkarte gespeichert und mittels der Rapid Prototyp-Plattform in den Zielrechner geladen. Danach kann das Fahrzeug gestartet werden und das Funktionsmodell im Automobilbetrieb getestet und optimierte Werte durch Fahrversuche ermittelt werden. Zur korrekten Funktion des Rapid Prototyp-Systems muß allerdings sichergestellt werden, daß das Funktionsmodell auf dem Zielrechner schnell genug parallel zur Steuergerätesoftware abgearbeitet werden kann. Das Ziel ist es, in Zukunft effizientere Codegeneratoren zur Verfügung zu haben, um die Grenzen der Methode weiter zu stecken. Damit ist dann ein durchgängiger Weg von der eindeutigen formalen Beschreibung über den Test durch Simulation an der Workstation bis zur Verifikation im Fahrzeug möglich.
Rapid Prototyping - Ein Weg, neue Funktionsideen schneller umzusetzen
Rapid Prototyping - A way to more quickly implement new function ideas
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 98 , 2 ; 108-115
1996
8 Seiten, 10 Bilder, 4 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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