Um detaillierte Informationen bezüglich typischer Fahrrad-Unfallsituationen zu gewinnen, wurde als Datenquelle die DEKRA-Verkehrsunfallgutachten gewählt. Es wurden 100 LKW/Fahrrad-Unfälle und 100 PKW/Fahrrad-Unfälle aus den Jahren 1988 bis 1993 ausgewertet. Von den LKW/Fahrrad-Unfällen fanden 85 % innerhalb geschlossener Ortschaften statt. Dabei ereigneten sich 63 % dieser Unfälle in Einmündungs- und Kreuzungsbereichen. In 24 % dieser Unfälle waren Radwege vorhanden, die jedoch nicht genutzt wurden. In 45 % der LKW/Fahrrad-Unfälle wurden die Hauptverletzungen durch ein Überrollen des Radfahrers vom LKW verursacht, wobei in 83 % dieser Fälle die Unfallfolgen tödlich waren. Die Notwendigkeit eines wirksamen Unterfahrschutzes für LKW wird durch diese Ergebnisse deutlich. Von den PKW/Fahrrad-Unfällen fanden 62 % innerhalb geschlossener Ortschaften statt. Trotz höherer Fahr- und Kollisionsgeschwindigkeiten sind die Unfallfolgen bei den PKW/Fahrrad-Unfällen aufgrund der weniger aggressiven Fahrzeugstrukturen geringer als bei den LKW-Unfällen. Die weitaus häufigste Ursache für Verletzungen des Radfahrers ist der Anprall des Körpers am PKW. Entsprechend besteht auf dem Gebiet der fußgänger- und radfahrerfreundlichen Gestaltung der Fahrzeugaußenstruktur, insbesondere im Bereich der Fahrzeugfront, ein weiteres Verbesserungspotential. Häufig ist aber auch ein nicht verkehrssicheres Fahrrad die Unfallursache. Beanstandungen betreffen hauptsächlich die Brems- und Beleuchtungsanlage. Kinderfahrräder schneiden in diesen Bereichen besonders schlecht ab.
Untersuchung zum Unfallgeschehen mit Fahrrädern
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 34 , 3 ; 73-78
1996
6 Seiten, 8 Bilder, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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