Obwohl der öffentliche Personennahverkehr als Massenverkehrsmittel nicht in der Lage ist, auch die letzten individuellen Wünsche zu befriedigen, gilt es doch, gewisse Gruppeninteressen, wie etwa die der Behinderten, weitestgehend zu berücksichtigen. Hierbei sind die Belange der Sinnesbehinderten und die der Mobilitätsgeschädigten besonders zu berücksichtigen, und zwar sind dies: blind, taub, gehbehindert und gehunfähig. So wurde, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg, für die unterirdischen Haltestellen der Stadtbahn Bielefeld ein Tastplanatlas für die Stadtbahnanlagen geschaffen, mit der das Kennenlernen der räumlichen Gegebenheiten gefördert werden soll. Durch die Kombination von Brailleschrift und Druckschrift ist ein Lesen der Karten von Blinden und von Sehenden möglich. Um blinden Fahrgästen eine Information über die Zugbewegungen zu geben, wurde eine akustische Information mit dem System der Zugzielanzeiger gekoppelt. Auch wurden sämtliche Aufzüge mit akustischer Informationstechnik ausgestattet. Für gehbehinderte Personen wurden alle unterirdischen Haltestellen mit Aufzügen ausgestattet. Die Bedienungsleisten der Aufzüge sind taktil gestaltet und so angebracht, daß sie von Rollstuhlfahrern bedient werden können. Alle Bahnsteigkanten der Hochbahnsteige sind durch taktile Streifen gekennzeichnet. Bei Treppenanlagen sind jeweils die erste und letzte Stufe gekennzeichnet. Auch in den Fahrzeugen sind akustische und optische Informationstechniken eingebaut worden. Beim Entwurf des neuen Stadtbahnwagens M8D wurde, der in der Mitte befindliche C-Wagen um 0,7 m verlängert, so daß größere Flächen für das Aufstellen von Rollstühlen zur Verfügung stehen.
Behinderte im Nahverkehr von Bielefeld
Verkehr und Technik ; 48 , 9 ; 343-349
1995
6 Seiten, 13 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Behinderte im Nahverkehr von Bielefeld
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