Bei der Kosten-Nutzen-Analyse in der deutschen Verkehrswegeplanung hat der Umweltschutz und Naturschutz bereits seinen Stellenwert in Form der Strukturziele 'Entlastung der Umwelt' und 'Schonung von Natur und Landschaft'. Dem sind als Einzelziele zugeordnet 'Verminderung von Lärm, Luftverschmutzung und Trennwirkungen des Verkehrs' und 'Einsparung am Verbrauch alternativ nutzbarer Bodenflächen; Vermeidung von Gefährdungen der Wasserqualität sowie von Flora und Fauna'. Für die Erfassung von Umweltschadenskosten gibt es bereits Ansätze, als Beispiel wird das Kohlenmonoxid-Äquivalent vorgeführt. Probleme bereitet aber die Monetarisierung und mathematischen Erfassung des Nutzens von Natur und Umwelt. In die vorhandene Kosten-Nutzen-Formel wird ein Faktor P (Preservation) 'Nutzen aus der Unterlassung' eingeführt, und man arbeitet mit der hypothetischen Frage, welches finanzielle Opfer der einzelne für einen Umweltvorteil, z.B. die Erhaltung der Havel-Landschaft als Naherholungsgebiet, bringen würde. Sobald aber der 'existence value' eines Naturobjekts auf dem Spiel steht, d.h. eine Landschaft unwiederbringlich verlorenzugehen droht, genügt auch die persönliche Wertschätzung als Maßstab nicht mehr, und das jeweilige Verkehrsprojekt muß aufgegeben werden.
Natur und Umwelt in der Kosten-Nutzen-Analyse der Bundesverkehrswegeplanung
Nature and environment in the cost-benefit analysis during the planning of German traffic routes on a national level
Zeitschrift für angewandte Umweltforschung ; 8 , 4 ; 544-556
1995
13 Seiten, 1 Bild, 2 Tabellen, Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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