PEGUFORM, ein Zulieferant von Kunststoffteilen für die Automobilindustrie, befaßt sich seit langem mit der Entwicklung von emissionsreduzierten Lacksystemen und Lackierverfahren. Der Hauptanteil der zu lackierenden Substrate besteht aus elastomermodifiziertem PP (EMPP). Durch Substitution der Haftvermittler auf Basis organischer Lösemittel durch automatische Beflammung als Vorbehandlung wurde im ersten Schritt schon eine wesentliche Emissionsreduzierung erreicht. Der zweite Ansatz war das Weglassen der Grundierung. Dem folgte der Einsatz von Hydro-Basislacken. Alternative Lackierverfahren wie ESTA-Lackierung mit Hochrotationsglocken schienen ebenfalls sehr erfolgversprechend. Es wurde entschieden, daß parallel zu bereits laufenden Aktivitäten auf Innenverkleidungsteilen jeweils anhand von zwei neuen Kundenprojekten einerseits die Hydro-Lackierung beginnend mit Hydrogrundierung auf Stoßfängerverkleidungen aus EMPP und andererseits die ESTA-Lackierung von Stoßfängerverkleidungen aus EMPP eingeführt wird. Hydrolacke, speziell Hydrogrundierungen auf dem schwierig zu lackierenden EMPP sind für PEGUFORM Stand der Technik. Ebenso wird für jedes neue Projekt unabhängig vom Kunststofftyp nur noch der Einsatz von Hydrolacksystemen vorgegeben. Beim Hydroeinsatz sind allerdings einige Punkte unbedingt zu berücksichtigen. So besteht generell keine Haftung auf EMPP ohne exzellente, vollautomatische Oberflächenaktivierung. Die Lackmaterialkosten sind vergleichsweise noch recht hoch. Für Lösemittel und Wasser sind getrennte Leitungssysteme erforderlich. Die Anlagenteile müssen aus Edelstahl oder Kunststoff bestehen. Logistik und Lagerung muß frostfrei gehalten werden. Mit Hydrolackierung ist unter optimaler Bedingungen eine Emissionsreduzierung um etwa 80 % zu erreichen. Die Lackierung wird den Ruf als umweltschädigender Prozeß nur dann verlieren, wenn alle Beteiligten den Willen zur Lösung der anstehenden Tagesprobleme einbringen.


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    Titel :

    Hochwertige Lackierung von Kunststoff-Automobilteilen mit Wasserlacken - Erfahrungen


    Beteiligte:
    Wagner, A. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1995


    Format / Umfang :

    20 Seiten


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch