Schwimmende Lager können zur verstärkten Nutzung der Wasserstraßen beitragen. Sie können auf Flüssen, Binnenwasserstraßen, an Küsten und in Häfen eingesetzt werden. Ein schwimmendes Lager ist nicht ortsfest, benötigt kein Bauland und keine örtliche Baugenehmigung. Wohn- und Arbeitsbereiche können ebenso integriert werden wie Einrichtungen zur Ver- und Entsorgung und Kommunikation. Aufgrund seiner Flexibilität ist ein schwimmendes Lager insbesondere für sich entwickelnde Märkte sowie für den Einsatz bei Hilfsaktionen und in Krisengebieten interessant. Mit einem schwimmenden Lager kann schnell auf kurzfristigen Bedarf an Logistikleistungen reagiert werden. Einsatzbeispiele sind der Warenumschlag in Hafenstädten, die Verbindung von Einkaufseinrichtungen mit Lager, Parkhaus und Hotel sowie die Verteilung von Hilfsgütern der UNO oder karitativer Verbände. In einer Systemstudie wurde ein schwimmendes Distributions Center (SDC) für den Einsatz als Lebensmittelverteillager in Krisengebieten untersucht (beteiligte Firmen: Vulkan Verbund AG, Vulkan Kocks, Meerestechnik Werft Wismar, Haushahn Automatisierungstechnik, Atlas Elektronik). Mit dem SDC können bis zu 1,5 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Das SDC beinhaltet ein Hochregallager und eine Krananlage für den see- und landseitigen Containerumschlag (20-Fuß-Container). Die Abmessungen des Pontons betragen (LxBxH) 112x45,5x29 m, der Freibordtiefgang 4 m. Die Tragfähigkeit beträgt rund 11000 t bei einem Eigengewicht von 8800 t.
Schwimmende Lager - eine Alternative mit Zukunft
Hebezeuge und Fördermittel ; 35 , 9 ; 367-369
1995
3 Seiten, 3 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch