Die Arbeit befaßt sich mit der objektiven und subjektiven Beurteilung aktiver Vierradlenksystem. Hierzu werden zunächst die Anforderungen formuliert. Wesentliche Ziele sind die Erhöhung der Fahrstabilität und eine Linearisierung des Übertragungsverhaltens bis in den fahrdynamischen Grenzbereich hinein. In einem ersten Schritt wurden mit Hilfe der Rechnersimulation Lenkstrategien ausgewählt. Ein Versuchsfahrzeug wurde mit einer aktiven Hinterradlenkung ausgerüstet, bei dem die Lenkstrategien einfach variiert werden können. Anhand von objektiven Fahrmanövern wurden diese Lenkstrategien erprobt und anschließend auf der Grundlage objektiver Kriterien bewertet. Von den ausgewählten Lenkstrategien erhielt die Schwimmwinkel-Steuerung die beste Bewertung, gefolgt von der Phasenwinkel- Steuerung. Für die subjektive Beurteilung durch normale Fahrer wurde das Fahrmanöver 'Doppelter Fahrspurwechsel' ausgewählt. Hier erzielte die Phasenwinkel-Steuerung die beste Bewertung. Ein Vergleich der objektiven und subjektiven Beurteilung zeigt auf, daß von den Fahrern eine enge Beziehung zwischen dem Aufbau der Gierwinkelgeschwindigkeit und der Querbeschleunigung positiv bewertet wurde. Unter Einbeziehung des technischen Aufwands sind Lenkstrategien mit zeitabhängigem hinterem Lenkwinkel bei großen Fahrzeugen zu empfehlen, während kleine Fahrzeuge schon mit einfacheren Systemen einen Stabilitätsgewinn erzielen können, ohne das Fahrverhalten für den Fahrer als zu träge erscheinen zu lassen. Regelungen sind gegenwärtig nicht zu befürworten, da sie bei höherem technischen Aufwand gegenüber aufwendigen Steuerungen kaum fahrdynamische Vorteile aufweisen.
Objektive und subjektive Beurteilung aktiver Vierradlenkstrategien
Berichte aus der Fahrzeugtechnik ; 1-148
1994
148 Seiten, Bilder, 72 Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
Subjektive und objektive Beurteilung des Fahrverhaltens von Pkw
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