Der Artikel stellt mehrere Maßnahmen vor, um wartungsminimale und höchst zuverlässige Weichen zu konstruieren, die ähnlichen Anforderungen wie Gleise genügen. Ein Übergangsbogen zwischen Gerade und Kreis erlaubt eine Reduzierung des maximalen Rucks von 1 m/s3 auf 0,8 m/s3 und erzeugt höheren Fahrkomfort und Querlagestabilität. Durch fahrkinematische Optimierung der Radüberlaufbereiche Zunge/Backenschiene sowie Flügelschiene/federnd beweglicher Herzstückblock kann der Wellenlauf des Fahrzeugs ausgeglichen werden, was zu minimalem Verschleiß führt. Durch Integration eines Federsystems an den Rippenplatten (Federkennziffer 25 kN/mm) wird die Fahrbahndynamik von Schwelle und Schotter abgekoppelt. Die Lastverteilung über mehrere Schwellen erfolgt durch eine definierte Einsenkung der Fahrbahn, was reduziertes Fließen beim Schotter bewirkt. Elastische Zungenroller bewirken eine dynamische Entkopplung der abliegenden Zunge von der Fahrbahn und den Gleitstuhlplatten. Zur Abkopplung der Schwellenschwingung im Bereich der Langschwellen werden Schwingungstilger eingesetzt, die eine Verkleinerung der Schwingungsamplituden bewirken. Die kraft- und formschlüssige Verbindung der Schienen erfolgt im federnd beweglichen Herzstück über einen Herzstückniederhalter (8000 kp permanenter Anpreßdruck), einen HRS-Verschluß zum Drücken der Zunge sowohl gegen Backenschiene als auch gegen die Gleitschuhplatten sowie über eine geteilte innere Backenschienen-Verspannung. Durch elastisch gelagerte Zungenroller in der Zungenvorrichtung wird die Weiche schwingungsfrei. Die Maßnahmen wurden an zwei Erprobungsweichen an der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Würzburg eingesetzt.
Weichen in Hochleistungsstrecken
Points on high performances lines
Der Eisenbahningenieur ; 46 , 1 ; 38-43
1995
6 Seiten, 19 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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