In Deutschland sind im wesentlichen fünf größere Altöl-Aufbereitungsbetriebe tätig. Zwei dieser Unternehmen produzieren vor allem Fluxöl. Fluxöle werden als Weichmacher in der Blasbitumenherstellung eingesetzt. Additive führen in dieser Anwendung nicht zu Störungen und müssen daher nicht abgetrennt werden. Die Aufbereitung kann sich daher auf eine Destillation zur Einstellung der gewünschten physikalischen Eigenschaften beschränken. Die größte europäische Aufbereitungsanlage ist die Mineralölraffinerie in Dollbergen mit einer Kapazität von 150000 jato und zwei weiteren Standorten in Hamburg und Herne. Je nach Zusammensetzung und Verschmutzung stehen vier Verwertungsverfahren zur Verfügung, die Fluxölherstellung, Schmierölherstellung, Aufbereitung von Öl-/Wasser-Gemischen und die Verbrennung. Die Aufarbeitung zu Schmieröl erfolgt nach einem modifizierten Schwefelsäure-Bleicherde-Verfahren. Ein bisher nicht geklärtes Problem ist die Entnahme und die Verwertung von Stoßdämpferöl. Die neue Gesetzgebung könnte aber die Entnahme trotz hohen Aufwandes notwendig machen. Eine direkte Aufarbeitung des Altöls zu neuem Stoßdämpferöl durch z.B. Filtration und Neuadditivierung ist nicht möglich. Da es sich bei Stoßdämpferölen und Altöle der Kategorie I handelt, wäre eine stoffliche Verwertung sonst ansonsten möglich. Auch für die Zentralhydraulikflüssigkeiten deuten sich Verwertungsmöglichkeiten an. Mit der Verwertung von ausrangierten Ölfiltern und von ölhaltigen Gebinden beschäftigen sich mehrere Unternehmen seit einigen Jahren. Bei Kühlflüssigkeiten können einige Additive zu Problemen bei einer Destillation führen. Die Entsorgung der Bremsflüssigkeit erfolgt zur Zeit durch Verbrennung als Sondermüll, durch Aufbereitung bei der Firma Ker in England oder durch Recycling bei der Firma NTL in Ahrenshöft. Das Verfahren der Firma NTL in Ahrenshöft beruht neben Reinigungs- und Destillationsschritten auf chemische Reaktionen wie z.B. einer Umesterung.


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    Titel :

    Wiederverwertung von Betriebsstoffen aus Altfahrzeugen


    Beteiligte:
    Lotz, H.R. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1995


    Format / Umfang :

    15 Seiten, 14 Bilder, 7 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz/Kapitel (Buch)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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