Das neue Verfahren basiert auf Schleppversuchen. Die von dem Seil auf das Meßfahrzeug wirkende Zugkraft, die bei konstanter Geschwindigkeit auf horizontaler ebener Fahrbahn gleich dem Fahrwiderstand ist, wird mit einem Kraftmeßglied direkt gemessen. Eine Möglichkeit, die Abhängigkeit des Fahrwiderstandes von der Geschwindigkeit zu ermitteln, besteht darin, die Meßdaten bei verschiedenen konstanten Geschwindigkeiten zu messen und die Fahrwiderstandsparameter nach der Methode der kleinsten Quadrate auszuwerten. Das setzt eine konstante Geschwindigkeit voraus, die im Schleppversuch aber nicht zu erzielen ist. Daher wurde ein neues, vom Impulssatz ausgehendes, Verfahren, genannt Beschleunigungs-Verzögerungs-Verfahren, entwickelt, das ein lineares Gleichungssystem für die Fahrwiderstandsparameter ableitet, dessen Koeffizienten aus den Meßdaten der Geschwindigkeit und der Antriebskraft bei einem gewölbten Geschwindigkeitsverlauf durch numerische Integration errechnet werden. Anstatt einer genauen Konstantregelung der Geschwindigkeit ist ein gewölbter Geschwindigkeitsverlauf mit einem möglichst großen Geschwindigkeitsbereich bei der Messung anzustreben. Maßnahmen zur Geschwindigkeitsregelung sind daher überflüssig. Die praktische Einsetzbarkeit dieses Verfahrens wurde mit simulierten Versuchsdaten bei symmetrischem und unsymmetrischem Geschwindigkeitsverlauf nachgewiesen. Bei rauschfreien Versuchsdaten können die Fahrwiderstandsparameter mit hoher Genauigkeit ausgewertet werden, wobei die Berechnungsfehler unter 1 % liegen. Aufgrund von Vorversuchen war der Abstand zwischen Meß- und Zugfahrzeug auf 300 m festgelegt worden. Dieses neue Verfahren wurde mit anderen Verfahren zur Bestimmung der Fahrwiderstände verglichen, um die Vor- und Nachteile zu erkennen.
Ein neues Verfahren zur Bestimmung der Fahrwiderstände
1994
122 Seiten, 37 Bilder, 8 Tabellen, 43 Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
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