Bei Hindernis- und Fahrzeug-Fahrzeug-Kollisionen sind leichte, kompakte Fahrzeuge gegenüber schweren, großen Fahrzeugen benachteiligt, da sie höheren Verzögerungen, größeren Geschwindigkeitsänderungen und größeren Intrusionen ausgesetzt sind. Die Vorbaustruktur-Kennung hat einen starken Einfluß auf die Insassenbelastungen beim frontalen Wandaufprall. Zur Ermittlung der Grenzen der passiven Sicherheit mit Hilfe der rechnerischen Insassensimulation wurde zunächst ein Linearverzögerungsmodell entwickelt. Der dynamische Verformungsweg der Fahrzeugvorbaustruktur wird als eine maßgebliche Kenngröße für die Sicherheit von Leichtbaufahrzeugen betrachtet. Ein wichtiger Parameter ist selbstverständlich die Kollisionsgeschwindigkeit. Die Untersuchungen zeigten, daß minimale Deformationswege beim frontalen Wandaufprall bei einer Vorbaukennung auftreten, die einen frühen zeitlichen Beginn der Maximalverzögerung aufweist. Ideal wäre eine abfallende Beschleunigungs-Zeit-Kennung. Mit dieser Kennung könnten mit einem einfachen Dreipunkt-Gurt (RHS) minimale Deformationswege realisisert werden. Eine konstante Verzögerung mit entsprechend geringeren Fahrzeug-Maximalverzögerungen führt bei gleichem RHS zu einem nur geringfügig längeren minimalen Deformationsweg. Die Untersuchungen belegen quantitativ, daß die Nachteile der Aufprallsicherheit von Kompaktfahrzeugen durch die Art der Vorbaukennung und durch die Qualität des Rückhaltesystems gemildert werden könnnen. Werden kleine Fahrzeuge mit den relativ aufwendigen Rückhaltesystemen der schweren Fahrzeuge ausgerüstet, so können die Vorbaukonstruktionen dieser Fahrzeuge sehr steif ausgelegt werden, was bei Fahrzeug-Fahrzeug-Kollision zu einer deutlichen Absenkung der Belastungen für die Insassen führt.
Grenzen der passiven Sicherheit von leichten Fahrzeugen
Tagung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Entwicklungen im Karosseriebau, 1994 ; 235-258
VDI-Berichte ; 1134
1994
24 Seiten, 18 Bilder, 6 Tabellen, 8 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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